Einleitend wird der Einflußbereich der Fügetechnik bei der Erstellung einer Konstruktion mit optimierten mechanischen Eigenschaften verdeutlicht. Bei dem Aluminium-Karosserie-Konstruktionskonzept 'Audi-Space-Frame' (ASF) besteht die Rahmenstruktur aus Strangpreßprofilen, die über Vakuumdruckgußknoten und teilweise auch Kokillengußknoten miteinander verbunden sind. An diese Tragstruktur werden mittragende Blechteile gefügt. Aufgrund der Halbzeuggeometrie und der sich daraus ergebenden Zusammenbaufolge ist die häufigste Nahtart der Überlappstoß mit einseitiger bzw. zweiseitiger Zugänglichkeit. Durch die Verwendung von geschlossenen, der Beanspruchung angepaßten Strangpreßprofilen und sorgfältig gestalteten Gußknoten wird die Anzahl der Fügestellen verringert. Gleichzeitig kann ihre Lage an Stellen verlegt werden, wo ihre Beanspruchung vergleichsweise niedrig ist. Da die Torsionssteifigkeit von nahtlos gezogenen, rollformgeschweißten oder stranggepreßten Hohlprofilen um ein Vielfaches höher ist als die von konventionell in Schalenbauweise hergestellten Hohlkörpern, ist die Rahmenstruktur optimal hinsichtlich Steifigkeit, Festigkeit und Gewicht. Hinzu kommt, daß die Alu-Blechteile zur Beplankung wie bei der selbsttragenden Karosserie als mittragende Schubflächen eingesetzt werden. Der Beitrag beschreibt die Wahl der Fügeverfahren, die fertigungstechnischen Überlegungen und die dabei zu beachtenden Festigkeitskriterien. Anhand von Versuchsergebnissen wird gezeigt, wie der Einfluß der Fügetechnik sowie verschiedener Parameter auf das Tragverhalten von Verbindungen mittels Probanden ermittelt werden kann.
Space-Frame-Konzept: Herausforderung an die Fügetechnik
1994
11 Seiten, 10 Bilder, 4 Tabellen
Conference paper
German
Fügetechnik: Die Herausforderung heisst Materialmix
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