GIF ist zurzeit als Entwicklungsdienstleister mit der Gesamtentwicklung eines Doppelkupplungsgetriebes beauftragt. Das Tätigkeitsspektrum umfasst die Erstellung von Belastungsprofilen und Testspezifikationen für das Getriebe, Konzeptentwurf und Detailkonstruktion, TCU Softwareentwicklung, Kalibration und Klimaerprobung, Zulieferermanagement und Komponentenintegration, Fahrzeugintegration sowie alle prüfstandsbasierten Testaktivitäten. Der vorliegende Beitrag beschreibt die dafür erforderlichen Qualifikationen und Methoden aus den Bereichen Design, Software und Kalibration sowie die zentrale Bedeutung der Funktionsentwicklung an der Schnittstelle zwischen Getriebehardware und Software. Eingegangen wird zunächst auf die Produktspezifikation und Definition von Zielwerten anhand eines Fahrzeugbenchmark zur Erfassung von Belastungskollektiven. Schließlich werden Konzeptfindung, Detaillierung und wesentliche Designmerkmale des DCT erläutert. Innerhalb der GIF wird der schon etablierte V-Prozess für die Entwicklung von elektronischen Steuersystemen eingesetzt. In der Spezifikations- und Planungsphase werden zwei getrennte Prozesse für funktionale und sicherheitsrelevante Softwarefunktionen eingesetzt. Die Trennung erfolgt nach dem erhöhten Sicherheitsstandard, die die Software bei einem Doppelkupplungsgetriebe zu erfüllen hat. Hierfür werden die OEM-Spezifikationen und die Ergebnisse der FMEA analysiert, um eine komplette Risiko-Analyse des Systems durchzuführen und eine vollständige Spezifikation der sicherheitsrelevanten Software zu definieren. Die Definition erfolgt in Form von Fail-Safe-Funktionen und einer Sicherheits-Strategie. Parallel werden die OEM-Spezifikationen für die funktionelle Seite des Getriebes analysiert und die Ergebnisse des Benchmarking untersucht, um die funktionelle Spezifikation des Doppelkupplungsgetriebes in Form von Algorithmen und logischen Diagrammen festzulegen. Nach erfolgreicher Validierung der Softwarefunktionen im Simulationsmodell werden Rapid Prototyping Tools der Firma dSPACE eingesetzt, um die Softwarefunktionen mit dem realen Getriebeprototypen zu testen und zu verifizieren. In dieser Phase kann ein Floating-Point-Code automatisch aus den Simulink Blockdiagrammen generiert werden. Nach der Software-Integration wird die TCU (Steuergerät) in einer speziellen Simulationsumgebung, bekannt als Hardware-in-the-loop (HIL), in Echtzeit getestet. Ausführlich wird auch der Kalibrations-Entwicklungsprozess vorgestellt. Abschließend wird auf die Schnittstellenentwicklung Hardware-Software eingegangen.
Entwicklung eines kompakten Doppelkupplungsgetriebes
Compact double clutch transmission development
2009
20 Seiten, 15 Bilder, 8 Quellen
Conference paper
German
Entwicklung eines kompakten Doppelkupplungsgetriebes
Automotive engineering | 2009
|European Patent Office | 2017
|Elektrifizierung eines Achtgang Doppelkupplungsgetriebes
Automotive engineering | 2016
|Verfahren zur Steuerung eines automatisierten Doppelkupplungsgetriebes
European Patent Office | 2017
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