Große Erwartungen werden in die Anwendung von LL-Sohlen zur Lärmreduzierung an Güterwagen gelegt. Dabei handelt es sich um eine Art Verbundstoffsohle, mit der die Radlauffläche ganz glatt poliert wird. Es wird angenommen, dass diese LL-Sohlen mit den heutigen Grauguss-Sohlen vollständig austauschbar sind und Modifizierungen des Bremssystems nicht notwendig sind. 2005 wurden Pilotprojekte mit LL-Sohlen gestartet, um Praxiserfahrungen zu sammeln. In diesen Projekten sollte die potenzielle Lärmreduzierung bestimmt werden, die mit LL-Sohlen erreicht werden kann und der Einfluss der LL-Sohlen auf LCC Wagen ermittelt werden. Außerdem sollten die praktischen Erfahrungen hinsichtlich Sicherheit vertieft werden. Auf einer normalen Servicestrecke mit Monoblockbetonschwellen wurde mit LL-Sohlen eine Lärmreduzierung von 7 bis 9 dB im Vergleich zu K-Sohlen auf einer Spur mit durchschnittlicher Schienenrauigkeit festgestellt. Ein Vergleich der über die Zeit gemessenen Schallpegel ergibt für die nachgerüstete LL-Sohlen eine schnellere Glättung der Radoberfläche nach relativ kurzer Laufleistung der Wagen. Die Lärmminderung bleibt erhalten. Auch das Kreischen der Bremsen wird durch die Verwendung von Verbundstoffsohlen stark reduziert. Im Vergleich zu Grauguss-Sohlen reduzieren die gesinterten LL-Sohlen das Kreischen der Bremsen mit ca. 10 dB; organische LL-Sohlen produzieren kaum Bremsgeräusche. Die verwendeten Verbundstoffsohlen haben eine längere Lebensdauer als Grauguss-Sohlen; ihre Beschaffungskosten liegen jedoch höher, wodurch sich die Kosten für den Bremsklotzverschleiß kostenneutral verhalten. Da der Einsatz von Verbundstoffsohlen aber auch zu einem geänderten und erhöhten Verschleiß der Radlauffläche führt, ist eine gründliche Analyse des Verhaltens der Räder sehr wichtig. Der veränderte Verschleißmechanismus führt dazu, dass Radsätze nicht mehr wegen Flachstellen, Ausbröckelungen oder Spurkranzverschleiß aufgearbeitet werden müssen. Bevor die LL-Sohlen unter normalen Bedingungen im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt werden können, müssen sie international freigegeben werden.


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