Das Anforderungsspektrum an die Fahrzeugsicherheit wurde durch Anforderungen an den Fußgängerschutz erweitert. In seriennahen Forschungsprojekten erarbeitete Gestaltungsvorgaben für fußgängerfreundliche Fahrzeugfronten sind bereits in Serienprojekte eingeflossen. Der aktuelle Stand der Entwicklung und die Entwicklungsmethodik werden am Beispiel des VW-Passats dargestellt. Für einen Kopfaufschlag mit einem Kopfimpaktor auf den vorderen Bereich des Fahrzeuges ist im Wesentlichen die Auslegung der Frontklappe entscheidend. Für einen Beinimpaktoraufprall ist das Frontend mit den Stoßfängersystemen maßgebend. Neben dem Fußgängerschutz sind weitere Anforderungen zu berücksichtigen, die den Maßnahmen zum Fußgängerschutz teilweise entgegenstehen. Dies sind z.B. Steifigkeitsanforderungen von Anbauteilen, Sichtfeld und Böschungswinkel, Kühlleistung sowie Crahszenarien. Über eine gezielte Gestaltung des Frontklappen-Innenteils wird eine homogene Steifigkeitsverteilung in der Klappe erreicht, die eine optimale Verzögerung des Kopfimpaktors ermöglicht. Die Lage und die Anbindung der Anschlag- bzw. Einstellpuffer sowie des Schlosses sind auf den Fußgängerschutz abgestimmt. Der Kotflügel wird über ein Deformationselement an den oberen Längsträger angebunden, das den Kopfaufprall optimal verzögert. Die Verformbarkeit des Fugenbereiches wird durch die Falzung und Struktur der Frontklappe beeinflusst und kann durch gezielte Ausrichtung optimiert werden. Das Frontklappenscharnier wurde durch eine Deformationslasche entschärft. Der Stoßfängerquerträger wurde durch ein weiches Deformationselement abgedeckt. Die zur Entwicklung eingesetzte Methodik wird näher beschrieben. Die wichtigsten Bereiche sind dabei die konstruktionsbegleitenden Arbeiten mit Digital Mock Up (DMU), die Berechnung unter Einsatz des Programmes CATIA V5 und der Versuch. Das passive Schutzpotenzial scheint nun nahezu ausgenutzt zu sein und so rücken die aktiven Systeme in den Mittelpunkt der Aktivitäten, wie z.B. Fahrwerk, Bremsen, ABS und insbesondere das Stabilitätsprogramm ESP.
Frontendauslegung für den passiven Fußgängerschutz
2006
10 Seiten, 14 Bilder
Conference paper
German
Frontendgestaltung für den passiven Fußgängerschutz
Tema Archive | 2005
|ENTWICKLUNG - Sicherheit: Frontendauslegung für den passiven Fussgängerschutz
Online Contents | 2006
|Warum man auf passiven Fußgängerschutz auch in Zukunft nicht wird verzichten können
Tema Archive | 2012
|TIBKAT | 1966
|Fußgängerschutz mit Laserscannern
Tema Archive | 2005
|