(Fortsetzung aus Heft 40(2002)9, S. 233-238) In dem Beitrag in 09/2002 wurden Versuchsaufbau und Durchführung von insgesamt 12 Pkw-Krad-Crashversuchen sowie 6 Krad-EES-Versuchen erläutert. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Möglichkeiten der Rekonstruktion sowie der Auswertung dieser Versuche. Im Jahr 2002 wurden sieben Krad-Pkw-Crashversuche durchgeführt, bei denen Krafträder bei Geschwindigkeiten zwischen 95 und 100 km/h mit stehenden Pkw kollidierten. Ein Jahr später wurden weitere fünf Versuche durchgeführt mit dem Ziel, Versuche auch mit Geschwindigkeiten von ca. 80 km/h sowie ca. 120 km/h durchzuführen. Die Krafträder wurden bei den Versuchen 1 - 4 analog zu den Versuchen im Jahr 2000 durch Stützräder stabilisiert. Beim Versuch 5 wurde ein neues Stützradkonzept erprobt, bei dem eine automatische Trennung der Stützräder vom Kraftrad unmittelbar vor der Kollision erfolgte. Die Krafträder wurden durch einen am Zugfahrzeug angebrachten Kragarm im Lenkerbereich mittels eines Zugseils auf die entsprechende Kollisionsgeschwindigkeit gebracht. Bei sämtlichen Versuchen waren Unfalldatenspeicher (UDS) in Pkw und Kraftrad eingebaut und mit unterschiedlichen Ergebnissen (Pannen usw.) eingesetzt. Um entsprechende Anknüpfungspunkte zu erarbeiten, wurden zunächst die Pkw-Kraftrad Kollisionen aus den Crashversuchen 1 und 3 ausgewertet. Die Kollisionsauslaufgeschwindigkeiten der drei beteiligten Körper (Pkw, Zweirad und Dummy) wurden durch eine präzise Auslaufanalyse in Verbindung mit den High-Speed-Videoaufzeichnungen sowie sämtlichen weiteren zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen eingegrenzt. Die Eindringtiefe am Pkw wurde jeweils an der tiefsten Stelle (Aufprallpunkt des Kraftrad-Vorderrades) gemessen. Auch der Dummy selbst konnte erhebliche Deformationen am Pkw erzeugen. Die Radstands- und Gesamtlängenverkürzung wurde durch Vergleich in den Kraftrad-Dimensionen vor und nach der Kollision messtechnisch erfasst. Bei der kinetischen Betrachtung der Schadenbilder ist es sinnvoll, die Gesamtdeformationstiefe als Summe der Eindringtiefe an Pkw und der Gesamtlängenverkürzung des Kraftrades zu bilden. Die Gesamtdeformationsenergie wurde bei den Versuchen aus der Differenz der kinetischen Eingangsenergie des Kraftrades und der Summe sämtlicher Auslaufenergien bestimmt. (wird fortgesetzt)


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    Title :

    Motorrad-Kollisions-Versuche mit Geschwindigkeiten von 78 - 122 km/h


    Additional title:

    Motorcycle crash tests at a speed between 78 and 122 km/h


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2003


    Size :

    6 Seiten, 15 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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