Seit dem Jahr 2000 hat der Schienengüterverkehr in Frankreich einen historischen Rückgang erlitten. Gerne wird von offizieller Seite dafür als Grund die ebenfalls rückläufige Industrieproduktion angeführt. Diese Argumentation kann einer genaueren Betrachtung aber nicht standhalten. In Großbritannien etwa ging die Industrieproduktion ebenfalls signifikant zurück, während der Schienengüterverkehr ein deutliches Wachstum vorweisen konnte und v. a. bei Container- und Mülltransporten neue Bereiche erobern konnte. Auch wenn man im Inland die Entwicklung der eher bahnaffinen Industriebranchen Energie-, Agrar-, Bauindustrie mit der Transportentwicklung auf der Schiene vergleicht, stellt man - abgesehen vom Krisenjahr 2008 - keine Korrelation zwischen Wirtschaftsaktivität und Verkehrsleistung fest. Die Gründe für den Niedergang müssen eher bahnintern gesucht werden. So hinkt die Produktivität des französischen Bahnsystems inzwischen weit hinter derjenigen der Schweiz und Deutschlands hinterher. Die Tatsache, dass der Abwärtstrend in Frankreich ab 2006 gebremst werden konnte, weist auf die belebende Wirkung der gleichzeitig aufkommenden Konkurrenz ein, die seither rund rund 30 % des Güterverkehrs auf der Schiene befördert. Zahlreiche vergleichende Diagramme untermauern die Thesen des Artikels.
Les causes contestables de la chute du fret ferroviaire
Fadenscheinige Gründe für den Niedergang des Schienengüterverkehr
Le Rail ; 201 ; 30-33
2013-01-01
4 pages
Article (Journal)
French
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