Die Lage der SNCF-Gütersparte ist dramatisch: so haben sich beispielsweise die Tonnenkilometer gegenüber dem Jahr 2000 auf ein Drittel reduziert. Wegen der hohen Fixkosten läuft das Produktionssystem des Wagenladungsverkehrs in eine kritische Größe, so dass sich die Überlebensfrage stellen wird, wenn der Trend nicht bald gestoppt werden kann. Der Artikel beleuchtet die Entwicklungen in Frankreich seit Ende der Neunzigerjahre mit nationaler politischer Förderung wie Schaffung des Angebots Rollende Autobahn AFA, mit Konjunkturtiefs, fortschreitender Deindustrialisierung des Landes, EU-getriebener Liberalisierung und zahlreichen, wenig erfolgreichen internen Reformen der Unternehmenssparte. Im Jahr 2010 führte die SNCF das heute gültige Produktionssystem Multilots-Multiclients ein, mit dem unter Inkaufnahme weiterer Transportmengenverluste die Fixkosten deutlich reduziert werden sollen. Nur drei große Rangierbahnhöfe überlebten landesweit die Restrukturierung. Es bleibt abzuwarten, ob die Abwärtsspirale aus verringerter Tonnage und Angebotsreduktion gestoppt werden konnte. Auch wenn es in europäischen Nachbarländern deutlich positivere Trends zu vermelden gibt, appelliert der Autor insbesondere auf EU-Ebene an eine Verkehrspolitik, die die Voraussetzungen für einen höheren Anteil der Schiene am Güterverkehr sorgt.
Le fret ferroviaire: évolution, constats et perspective
Eisenbahngüterverkehr, Entwicklungstrends, Feststellungen und Perspektiven
Le Rail ; 188 ; 10-13
2012-01-01
4 pages
Article (Journal)
French
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