Ein Überblick wird gegeben über die Vor- und Nachteile des Lichtbogenschweißens mit Fülldrahtelektroden (FDEs) im Vergleich zum Schweißen mit Nacktdraht- oder Stabelektroden. Dabei werden nicht nur die Anwendungsgebiete für das Schweißen mit FDEs vorgestellt, es werden auch die Herstellungungstechniken für die FDEs sowie die Eigenschaften der Elektrodenumhüllungen aufgezeigt. Die Haupteinsatzgebiete der FDEs sind die Fertigung von Meereskonstruktionen und der Schiffbau. Die verfügbaren FDEs sind nahtlos (Füllverhältnis (FV) 12 % bis 14 %), mit einer Stumpfnaht verschlossen (FV 18 % bis 24 %) oder mit einem Überlappstoß verschlossen (FV 30 % bis 45 %). Die nahtlosen FDEs haben einen Cu-Überzug. Der gewünschte Enddurchmesser der FDEs (der übliche Wert für nicht- oder niedriglegierte FDEs liegt bei 1,2 mm) wird durch Ziehen, Walzen oder Formwalzen erzeugt. FDEs mit Rutilfüllung besitzen eine gute Schweißeignung und liefern bei hochfesten Stählen mit Zugfestigkeiten von bis zu 650 N/mm2 gute Charpy-Kerbschlagzähigkeiten und ein gutes Rißöffnungsverhalten bis zu Temperaturen von -50 Grad C. Für Stähle mit noch größeren Festigkeiten und für kriechfeste Stähle ist der Einsatz von FDEs mit basisischer Füllung günstiger. FDEs mit Metallpulverfüllung enthalten wenig oder keine schlackebildenden Zusätze und ermöglichen eine erhöhte Produtivität und eine verbesserte Nahtqualität. Die erreichten Schlagzähigkeiten sind bis zu Temperaturen von -40 Grad C gut. Die im Vergleich zu Nacktdrähten höheren Abschmelzleistungen der FDEs, die noch mit zunehmendem FV ansteigen, bewirken kühlere Schweißbäder. Das Fertigen einer Kehlnaht in der Steigposition mit einem Nacktdraht und mit einer FDE (Rutilfüllung) ergibt eine mehr als doppelt so hohe Produktivität beim Schweißen mit der FDE. Zu den Vorteilen des Schweißen mit den FDEs zählen die verminderte Spritzerbildung des Schweißbads und der geringere Wasserstoffgehalt im Schweißgut. Auch beim einseitigen Schweißen mit Keramik-Badsicherung erbringen die FDEs gegenüber den Stabelektroden Produktivitätsvorteile. (Görges, U.)
Flux and metal-cored wires. A productive alternative to stick electrodes and solid wires
Fülldrähte mit Flußmittelfüllung und mit Metallpulverfüllung. Eine produktive Alternative zu Stabelektroden und Massivdrähten
1996
11 Seiten, 13 Bilder, 1 Quelle
Conference paper
English
Fülldrahtelektrode , Drahtelektrode , Lichtbogenschweißen mit Fülldraht , Produktivität , Gütesicherung , Schiffbau , Meereskonstruktion , Abschmelzleistung , nichtrostender Stahl , Panzern , Schweißeignung , COD (Crack Opening Displacement) , Zugfestigkeit , Kerbschlagzähigkeit , kriechfester Stahl , Flussmittel , hochfester Stahl , Stumpfnaht , Kurzlichtbogen , pulsierender Bogen , Drahtzufuhr , Metall-Schutzgasschweißen , Wasserstoff , Mischgasschweißen , einseitiges Schweißen
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