Diese Lastwechselreaktionen äußern sich in Längsschwingungen (Ruckeln) und Geräuschen (Clonk). Neben den problematischen Längsschwingungen treten auch rotatorische Ruckelschwingungen des Fahrzeugaufbaus, des Motorblocks und des Schwungrades auf. Zur Simulation dieses charakteristischen Ruckelverhaltens wurde ein Modell entwickelt, das eine schnelle Beurteilung einzelner Maßnahmen ermöglicht. Im Hinblick auf eine Auslegung des Motormanagements sind geeignete Maßnahmen: Vermeidung von Momenteneinbrüchen beim schnellen Gasgeben, verlangsamte Änderungen des Momentes (Steuerung), Aufbau eines Kompensationsmomentes (Regelung), flacher Verlauf des Drehmoment-Drehzahl-Kennfeldes. Eine Ruckelreduzierung wird erreicht durch: hohe Seitenwellensteifigkeiten und -dämpfungen, Reifen mit großem Formänderungsschlupf, Motorlager unterhalb des Motor-Spitzenwerts zur Aufnahme des Reaktionsmomentes, Zweimassenschwungrad (ZMS) mit abgestimmter Dämpfung zwischen Primär- und Sekundärmasse. Die experimentellen Untersuchungen des Clonk-Geräusches zeigen, daß zeitgleich zum Clonk-Geräusch hochfrequente Anlagewechsel und eine tieferfrequente gemeinsame Drehschwingung der Getriebekomponenten auftreten. Für einen besseren Geräuschkomfort ist das Clonk-Geräusch hinsichtlich seiner Intensität (Schalldruckamplitude) und seiner Dauer zu verringern. Abhilfemaßnahmen dafür wären: Verringerung der Drehträgheit des Differentials, der Getriebewellen und Getriebelosräder. Die Dauer des Clonk-Geräusches wird dagegen von den Anlagewechseln infolge der Drehschwingung bestimmt. Beim Lastwechsel sollten also derartige Schwingungen möglichst nicht entstehen. Abhilfe bieten hier: ZMS in jeglicher Ausführung, Steifigkeitskennlinien der Kupplung ohne bzw. mit möglichst kleiner Leerlaufstufe, Dämpfung der Ausgleichsbewegung im Differential, geringere Steifigkeiten und höhere Dämpfungen der Kupplungs-Laststufe. Insgesamt ist eine nahezu vollständige Beseitigung des Ruckelproblems ohne Einbußen im Ansprechverhalten auf eine vom Fahrer gewollte Geschwindigkeitsänderung nur durch den geregelten Aufbau eines Kompensationsmomentes erreichbar.
Untersuchungen zu Lastwechselreaktionen frontgetriebener Personenkraftwagen
Schriftenreihe Automobiltechnik, ika, RWTH Aachen ; 44 ; 1-160
1998
160 Seiten, Bilder, Tabellen, 85 Quellen
Theses
German
Einfluß der Antriebsgelenkwellen auf das Standschütteln frontgetriebener Pkw
Tema Archive | 1995
|Untersuchungen zu Lastwechselreaktionen frontgetriebener Personenkraftwagen
Automotive engineering | 1998
|Untersuchungen zur dynamischen Rollstabilität von Personenkraftwagen
Tema Archive | 2003
|GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 2014
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