Der Straßenbahn-Fahrzeugpark der Stadt Dresden bestand bis 1994 aus Tatra-Triebwagen und verursachte jährliche Stromkosten von ca. 20 Mio. DM. Das ist fast doppelt so hoch wie bei einem modernen westdeutschen Nahverkehrsbetrieb mit ähnlichen Fahrleistungen. Seit 1994 wurden im Rahmen eines Neuaufbaus ca. 150 Fahrzeuge mit einer Thyristorsteuerung ausgerüstet. Diese Steuerung ermöglicht im Gegensatz zu den Fahrzeugen mit Widerstandssteuerung ein weitgehend verlustfreies Anfahren, einen freien, ungebremsten Auslauf (bisheriger Typ bremst mit ca. 60 bis 80 Ampere Bremsstrom) sowie eine Rückspeisung der Bremsenergie zur Versorgung anderer anfahrender Fahrzeuge und des eigenen Bordnetzes einschließlich der Heizung. Im Rahmen der Neubeschaffung werden seit 1996 jährlich 20 Neufahrzeuge des Typs NGT 6 DD angeschafft und die alten Tatra-Beschleunigungsfahrzeuge kontinuierlich ausgesondert. Um die damit gegebenen Vorteile technologisch und wirtschaftlich nutzen zu können, wurde eine Netzstudie in Auftrag gegeben. Aufbauend auf deren Erkenntnisse, werden schrittweise folgende Maßnahmen bei den Energieversorgungsanlagen umgesetzt: 1. Erhöhung des Anteils an Kettenfahrleitungen. 2. Zusammenschalten von Speiseabschnitten, wo es sinnvoll möglich ist. 3. Fernbedienung von Fahrleitungstrennern. 4. Erhöhung der Anzahl der Unterwerke mit dem Ziel einer langfristigen Reduktion der Speisekabel besonders außerhalb des Stadtgebietes sowie ein zentrales Energiemanagement. Aus dem Vergleich von Energieverbrauchsmessungen bei den zur Verfügung stehenden Fahrzeugtypen läßt sich erkennen, daß die Verwendung der modernen Leistungselektronik zu erheblichen Einsparungspotentialen führt.
Energetische Einsatzbedingungen moderner Stadtbahnzüge - am Beispiel Dresdens
1997
7 Seiten, 5 Bilder
Conference paper
German
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