Erdgas läßt sich mit Schiffen wirtschaftlich nur in flüssiger Form transportieren, kurz LNG = Liquid Natural Gas. Erdgas wird bei Atmosphärendruck erst bei minus 163 Grad C zu LNG. Während des Transportes muß diese Tieftemperatur aufrecht erhalten werden, das bedeutet entsprechende Isolierung der Flüssiggastanks. Dazu wurden entsprechende Verbundelemente entwickelt. Als Beispiel wird ein Gastankschiff mit einer Ladekapazität von 135000 Kubikmetern vorgestellt, in dem sich vier Kugeltanks der Konstruktionsart Moss-Rosenberg befinden. Das Erdgas wird in einer Verflüssigungsanlage komprimiert, durch isolierte Rohrleitungen über Ladetanks am Hafen in die Schiffstanks gepumpt, dann in die Verbraucherländer verschifft und dort umgekehrt wieder entladen. Die Isolierung der Tanks erfolgt mit bandförmigen Isolierblöcken in Wickeltechnik, hier als Paneele bezeichnet. Dabei kommen spezielle lösungsmittelfreie, elastische Klebstoffe auf Polyurethanbasis zum Einsatz, und zwar 2-K-PU und PU-HM. Zur Paneelversiegelung dient das silanmodifizierte Polymerdichtmittel MS-Polymere. Gut durchdachte konstruktive Maßnahmen sorgen dafür, daß die durch Temperaturwechsel bedingten Spannungen unschädlich bleiben. Das Klebeverfahren wird genau beschrieben. Eine andere Konstruktionsart sind octagonische Flüssiggastanks System Technigaz Mark III. Es hat sich gezeigt, daß die Konstrukteure solcher Flüssiggastanks gut beraten sind, Klebstoffhersteller rechtzeitig in die Entwicklung einzubeziehen. Dies führte im beschriebenen Fall zu kostengünstigen Lösungen. Bei dem harten Wettbewerb zwischen den Primärenergieträgern Erdöl und Erdgas können auch kleine Vorteile entscheidend sein.
Tieftemperaturstabile, elastische Kleb- und Dichtstoffe zur Gastankisolierung
Isoliertechnik ; 22 , 5 ; 34-51
1996
10 Seiten, 12 Bilder, 6 Quellen
Article (Journal)
German
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