Es wird über Neuentwicklungen von Kunststoffscheiben für Automobile berichtet. Entwickelt werden zur Zeit Polycarbonatscheiben mit kratzfesten Beschichtungen aus PUR-Lacken, Acrylat-Lacken, Siloxan-Lacken und Ormoceren (Organically modified ceramics). Eine andere Entwicklung ist die Leichtglasscheibe, bei der Polycarbonat beidseitig mit Glas von weniger als 0,5 mm Stärke beschichtet wird. Die Prüfung der Schlagbeständigkeit mit dem Sandrieseltest (DIN 52348E) ergibt mittlere Trübungen von 7 % für PUR-Lacke, 5 % für Acrylate, 4 % für Siloxane und 2 % für Ormocere (unbeschichtetes PC 35 %, Glas 2 %). Die Prüfung der Kratzfestigkeit mit dem Taber-Abriebverfahren (DIN 52347E) ergibt nach 100 Zyklen eine Trübung von 35 % für PUR, 18 % für Acrylat, 3 % für Siloxane und 2 % für Ormocere (unbeschichtetes PC 39 %, Glas 0). Ormocere und Siloxane werden thermisch bei 130 Grad C, bzw. mit Hochtemperaturversionen von PC bis zu 190 Grad C ausgehärtet. Die höhere Härtetemperatur verbessert bei beiden Materialien die Kratzfestigkeit. Bei Ormoceren gibt es zur Zeit noch Schwierigkeiten bei der Beschichtung großer Flächen. Bei der Leichtscheibe können zur Zeit nur etwa DIN A4 große Teile hergestellt werden. Verbundstabilität und Verwindungsfreiheit sind für einen praktischen Einsatz noch zu gering.
Leichte Scheibensysteme für Automobile
VDI-Zeitschrift ; 137 , Special Sept. 1995 Ingenieur-Werkstoffe ; 24-26
1995
3 Seiten, 4 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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