Gummi-Metall-Verbindungen haben aufgrund ihrer schwingungstechnischen Eigenschaften und der konstruktiven Möglichkeiten in der Schienenfahrzeugtechnik eine große Bedeutung erlangt. Lokomotiven, Reisezugwagen und Triebfahrzeuge der Eisenbahnen werden für eine Einsatzzeit von 30 bis 40 Jahren, entsprechend 8 bis 10 Millionen km Laufleistung, konstruiert. Während dieser Zeit müssen diese Fahrzeuge ein breites Leistungsspektrum abdecken. Dies wird mit Bauteilen ermöglicht, die maßgeblich aus Gummi-Metall-Verbindungen aufgebaut sind. Diese funktionalen Stahl-Gummi-Teile sind hohen statischen und dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt. Eine betriebsnahe Erprobung auf dem Prüfstand ist in der Regel wegen der Breite der Lastspektren, der hohen Lasten und Lastzyklen und der Überbeanspruchung bei Zeitraffung nur bedingt durchführbar. Die Lebensdauer soll mindestens 2,4 Millionen km, dies entspricht 8 bis 12 Jahre, betragen. Von den eingesetzten Teilen wird zuverlässiges Funktionieren und betriebssicheres Verhalten zwischen 2 Revisionen, während etwa 1,2 Millionen km, erwartet. Bei Revisionen muß beurteilt werden können, ob Teile mit ausreichender Sicherheit für eine weitere Periode eingesetzt werden können. Beispielhaft für den neuartigen Einsatz von Stahl-Gummi-Bauteilen ist die von der Schweizerischen Lokomotivenfabrik gebaute und von ABB elektronisch ausgerüstete Lokomotive Re460. In dieser Lokomotive sind im Bereich Drehgestell und Antrieb insgesamt etwa 300 Stahl-Gummi-Teile mit Stückgewichten von wenig über 100 g bis 30 kg eingesetzt. Mit einer systematischen Vorgehensweise bei der Entwicklung und einer sowohl Entwicklung wie Produktion umfassenden Qualitätssicherung kann den heutigen Herausforderungen erfolgreich begegnet werden.
Gummi-Metallverbindungen in Schienenfahrzeugen
1994
14 Seiten, 7 Bilder
Conference paper
German
Zuverlässigkeit von Gummi-Metallteilen in Schienenfahrzeugen
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