Gleitlager haben allgemein ein größeres Lagerspiel als Wälzlager, da der Durchmesserunterschied zwischen Welle und Lagerschale notwendig ist zum Aufbau eines Schmierfilms im Lager. Dabei ist der Durchmesserunterschied umso größer je größer die Umfangsgeschwindigkeit im Lager ist, um etwa optimale Verhältnisse zu erreichen. Lager in Turbinengetrieben haben also ein größeres Lagerspiel als Lager in Getrieben für Motorenanlagen, bei denen natürlich kleinere Ritzeldrehzahlen vorliegen. Das ist günstig hinsichtlich des Öldurchflusses. Betrachtet wird das Reibungsverhalten eines Gleitlagers bei hydrodynamischem Betrieb, wie es durch die Stribeck-Kurve dargestellt wird. Die Ölversorgung eines Radiallagers erfolgt am günstigsten durch eine Ölversorgungsbohrung, eventuell mit einer Nut in Breitenrichtung, in der Unterdruckzone im sich erweiternden Schmierspalt. Bei Axiallagern muß der sich verengende Schmierspalt, der sich bei Radiallagern aus dem Durchmesserunterschied von Wellen und Lagerschale von selbst einstellt, durch eine spezielle konstruktive Gestaltung geschaffen werden. Die Zuführung des Öls zu den Lagern ist bei Gleitlagergetrieben und vor allem bei Schiffsgetrieben besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ohne Zuführung von Frischöl können die Lager nur noch kurze Zeit ihre Funktion einwandfrei erfüllen. Infolgedessen sind alle Gleitlager-Schiffsgetriebe mit einem Druckölversorgungssystem ausgerüstet, das mehrfach abgesichert sein sollte.
Gleitlager für Schiffsgetriebe
1992
23 Seiten, 10 Bilder, 3 Tabellen
Conference paper
German