Bei der Einführung eines neuen Werkstoffes geht es darum, die Funktion eines Bauteils oder eine Baugruppe in der benötigten Qualität mit vertretbarem, wirtschaftlichen Aufwand unter Berücksichtigung der Großserienlogistik sicherzustellen. Eine neue Technik ist dann geeignet, wenn sich im Vergleich zur bisher geübten Praxis bei keinem dieser Gesichtspunkte Nachteile ergeben und sich mindestens eines dieser vier Ziele erreichen läßt. Moderne Motoren erhalten bereits einen beträchtlichen Anteil an technischen Hochleistungspolymeren. Genutzt werden unter anderem die hohe Temperaturbeständigkeit, die Möglichkeit der teilweise gerichteten Faserverstärkung, größerer Gestaltungsfreiraum für ein funktionsgerechtes, multifunktionales Bauteilkonzept, bessere tribologische Eigenschaften, niedrigerer Wärmeausdenungskoeffizient. Ein wesentliches Werkstoffmerkmal ist vor alem aber die Fähigkeit eines Werkstoffs, sich in die bestehenden Infrastrukturen eines automobilspezifischen Produktablaufs einpassen oder anpassen zu lassen. Da die Eigenschaften von Kunststoff-Formteilen sehr prozeßabhängig sind, empfiehlt es sich, die Prototypen für Kunststoffteile in relativ seriennahen Werkzeugformen zu erstellen. Obwohl die Materialkosten gemessen an Stahl um ein vielfaches höher liegen, haben diese Polymere zahlreiche Entwicklungen überhaupt erst ermöglicht. Neuentwicklungen lassen zudem hoffnungsvolle Problemlösungen erkennen.
Einsatzchancen technischer Hochleistungspolymere im Automobilbau
1991
45 Seiten, 40 Bilder, 1 Tabelle, 17 Quellen
Article/Chapter (Book)
German
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