Bei der Druckfügung entfällt die Belastung der Fügeteile durch Wärme. Das aus konstruktiver Sicht nicht lösbare Druckfügeelement wird in einem einzigen, ununterbrochenen Fügeschritt hergestellt. Der zum Druckfügen benötigte Werkzeugsatz besteht aus einem Stempel und einer Matrize, die ihrerseits aus einem feststehenden Amboß und den seitlich federnd nachgiebigen Schneidlamellen gebildet wird. Während des Druckfügens wird der Fügestempel auf die Matrize zubewegt, so daß er die auf den Federlamellen aufliegenden Fügeteile aus Blech festspannt und die zwei vorgesehenen Einschnitte bewirkt. Dabei wird aus den Blechen ein stegförmiger Volumenbereich herausgedrückt, dessen Zusammenhang mit dem Ursprungsteil außerhalb des Einschnittbereichs erhalten bleibt. Angewandt wird das Druckfügen zum einen dort, wo die bisher bekannten Verbindungstechniken mit eingeführten Fügeverfahren neue und kostengünstige Fertigungsabläufe, zum Beispiel dann, wenn es für das Widerstandspunktschweißen erforderliche Heftoperationen übernimmt oder wenn es beim Kleben zum Fixieren der Druckfügeteile und möglicherweise auch zum Anpressen während der Aushärtezeit dient. Schließlich wird das Druckfügen dort eingesetzt, wo das oberflächenschonende Fügen ohne Hilfsfügeteile zu fertigungstechnisch eleganten Problemlösungen führt.
Druckfügen im modernen Karosseriebau
1990
17 Seiten, 10 Bilder, 2 Tabellen, 35 Quellen
Conference paper
German
Druckfuegen im modernen Karosseriebau
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