Diese Arbeit hat einen möglichen Beitrag zur Fahrwerkentwicklung durch die Integration von Schwingungstilgersystemen an den Radträgern aufgezeigt. Durch die Entwicklung eines effektiven Tilgersystems in der Simulation und dessen konstruktive Ausarbeitung, konnte der Zielkonflikt zwischen Fahrkomfort und Fahrsicherheit teilweise gelöst werden. Die Entwicklung eines effektiven Tilgersystems wurde aus zwei Richtungen angegangen: Zunächst wurde ein vertikales Viertelfahrzeugmodell mathematisch nach dem Bottom-Up-Prinzip beschrieben. An diesem wurden die bedeutsamsten Effekte der verschiedenen Tilgervarianten herausgearbeitet. Darin sind die wesentlichen Nichtlinearitäten infolge der Hydraulik, der Reibung und der Anschläge berücksichtigt. Auf Basis dieses Modells wurde die Aktor- und Reglerentwicklung durchgeführt und die Anforderungen an die Sensorik festgelegt. Eine erste Bewertung der einzelnen Tilgervarianten konnte am Viertelfahrzeugmodell erreicht werden, anschließend wurde das potenzialträchtigste Tilgerkonzept im MKS-Gesamtfahrzeugmodell implementiert. In diesem Teil wurde das Tilgersystem nochmals im Sinne eines Top-Down-Prinzips bewertet, um unvorhersehbare Wechselwirkungen durch ein realitätsnahes Gesamtfahrzeugmodell aufzudecken. Anhand von Untersuchungen im Gesamtfahrzeugmodell hat sich gezeigt, dass der Tilger bei den klassischen Handling-Manövern keinen Einfluss auf die Kennwerte des Fahrzeugs hat. Dies liegt daran, dass diese Manöver hauptsächlich den Aufbaufrequenzbereich anregen und damit außerhalb des Wirkungsbereichs des Tilgers liegen. Auf der Komfortbewertungsstrecke, bei Reifenungleichförmigkeiten und beim Hinterachstrampeln ist der aktive Tilger dem Fahrzeug ohne Tilger bezüglich der Radlastschwankungen und der Schwankungen in der Reifenumfangskraft stets überlegen. Auch bei den Aufbaubewegungen reduziert der aktive Tilger die Schwingungen im Radfrequenzbereich gegenüber dem Referenzsystem. Beim Hinterachstrampeln klingen die Aufbaubeschleunigungen des aktiven Systems schneller ab als bei dem passiven Tilger bzw. bei dem Referenzsystem. Die Ergebnisse aus dem Viertelfahrzeugmodell wurden im Gesamtfahrzeugmodell bestätigt. Die Integration der Tilger im Fahrwerk rufen keine wesentlichen Probleme im Fahrzeugverhalten hervor.


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    Title :

    Passive und aktive Schwingungstilger im Fahrwerk zur Steigerung von Fahrkomfort und Fahrsicherheit


    Contributors:


    Publication date :

    2010


    Size :

    151 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen



    Type of media :

    Theses


    Type of material :

    Print


    Language :

    German