Im Jahr 2008 wurde das neuartige Konzept >Montage 21< für die Hinterachsmontage der aktuellen C-Klasse von Mercedes-Benz mit über 45 kooperierenden Robotern, die miteinander vernetzt und Hand in Hand arbeiten, mit dem IEEE-Award ausgezeichnet. Nach jedem erfolgten Montageschritt werden die Komponenten von einem Roboter zum nächsten gereicht. Das spart Fließbänder und ermöglicht eine kompakte Bauweise der Anlage. Am Ende des automatisierten Prozesses wird die Achse zur manuellen Komplettierung an eine Drehscheibe mit einem hohen Wertschöpfungskonzept mit Stückzahlsprungflexibilität übergeben. Dort montieren an bis zu 6 Arbeitsstationen jeweils 2 Mitarbeiter die variantenbildenden Komponenten zur fertigen Hinterachse. Der Leichtbauroboter mit dynamischer Kraft-Momenten-Sensorik verbindet das Fingerspitzengefühl eines Menschen mit der Leistungsfähigkeit eines Roboters. Entwickelt wurde eine Struktur, mit der manuelle Tätigkeiten, Montagebeschreibungen nach Normen und Daten aus Maschinenkatalogen einheitlich spezifiziert und verglichen werden können. Zunächst generiert das Axiorriatic System Design neue Lösungsansätze mit mehreren Zielanforderungen, ohne den Lösungsraum frühzeitig zu beschränken. Die Eingabe einer Montageaufgabe in die Bewertung erfolgt als MTM-Bewegungen (MTM: Methods Time Measurement), die so lange zerlegt werden, bis eine Aussage über die technische Machbarkeit getroffen werden kann. Die Methode der Potenzialfeldanalyse übernimmt anschließend die ökonomische Bewertung der Ergebnisse. Auf Basis des Erfüllungsgrads und des Risikopotenzials wird eine Handlungsempfehlung mit voraussichtlicher Montagezeit und technischem Aufwand generiert. Für einen umfassenden Test der entwickelten Methodik wurden die 3 Ressourcen Mensch, Standardroboter und Leichtbauroboter analysiert. Für die praktische Untersuchung wurde eine anspruchsvolle Montageaufgabe aus dem Bereich der Hinterachsgetriebemontage von Mercedes-Benz gewählt. Um hohe Traglasten für die Leichtbauroboter zu kompensieren, wurde ein pneumatischer Balancer zur Neutralisierung kritischer Belastungen installiert. Seit März 2009 montierten die Leichtbauroboter bei Mercedes-Benz mehr als 18000 Hinterachsgetriebe. Durch die integrierte Sensorik entfallen bei alle sonst üblichen Sensoren an den Greifwerkzeugen der Roboter. Die gesetzte Zielstellung nach einer hohen Produktivität in Verbindung mit einer noch höheren Flexibilität, wie sie bislang nur bei manuellen Tätigkeiten zu finden war, konnte an dieser weltweit 1. Leichtbauroboter-Applikation nachgewiesen werden.


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    Title :

    Neuartige Montagekonzepte für die Automatisierung im Automobilbau


    Contributors:


    Publication date :

    2010


    Size :

    3 Seiten, 4 Bilder, 2 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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