Angesichts der Forderungen nach Emissionssenkung und neuer Fahrzeugkonzepte wie das Elektroauto sind neue, leichtere Fahrwerke gefordert. Gewichtseinsparungen im Fahrwerk bringen mehrere Vorteile: Weniger Gewicht senkt den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen direkt und indirekt durch den Einsatz kleinerer Aggregate (Motor, Getriebe, Bremse, Tank) im Fahrzeug. Sinkt der Anteil der ungefederten Massen, verbessern sich zudem noch Fahrdynamik, Komfort und Sicherheit. Folgende Leichtbau-Ansätze werden im Allgemeinen gebündelt eingesetzt: der Einsatz leichterer Materialien, die intelligente Nutzung der Materialanisotropie der neuen Werkstoffe zur Gewichts- und Materialeinsparung, die Funktionsintegration. Im Beitrag wird zunächst der Leichtbau-Dämpfer von ZF auf Aluminium-Basis vorgestellt, der pro Fahrzeug 5 kg Gewicht einspart und bereits in Serie eingesetzt wird. Das Konzept eines ultraleichten Federbein-Radträger-Moduls aus Faser-Kunststoff-Verbund, das ein komplettes Federbeinmodul mit integriertem Radträger umfasst, reduziert das Gewicht noch einmal um 50 %. Vorgestellt wird auch ein Achskonzept mit radführender Querblattfeder, bei dem eine Querblattfeder aus unidirektionalem Faser-Kunststoff-Verbund nicht nur die Federungs-und Stabilisierungsfunktion übernimmt, sondern auch die Radführung. Durch diese Funktionsintegration wird neben der Gewichtsreduktion ein schlanker Fertigungs- und Montageprozess möglich. Schließlich wird die Studie zur Multi Compliance Twist Beam Axle dargestellt, ein wirtschaftliches Hinterachskonzept, das ohne erhebliche Mehrkosten annähernd die Performance einer Mehrlenkerachse ermöglicht.
Leichtbau im Fahrwerk
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 112 , 6 ; 394-399
2010
5 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
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