Die Elektromobilität könnte sich aufgrund aktueller technischer Fortschritte und politischer Bestrebungen vom derzeitigen Nischenmarkt hin zu einem Massenmarkt entwickeln. Die daraus folgenden Auswirkungen auf das Energiesystem werden im Artikel grob eingeschätzt. Dazu werden zuerst die wichtigsten Antriebskonzepte und Verkehrstypen benannt. Prinzipiell wird zwischen reinen Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit hybridem Antrieb unterschieden. Die Hybride werden zusätzlich in Mikro-, Mild- und Vollhybride differenziert. Darauf aufbauend wird anhand von fünf Marktpenetrations-Szenarien (für reine und Plug-In-Hybrid Elektrofahrzeuge) der resultierende Energie- und Kapazitätsbedarf für die nächsten zwei Jahrzehnte ermittelt, wobei eine räumliche Differenzierung in der Nachfrage nach Fahrstrom unberücksichtigt bleibt. Die zeitliche Auflösung der nachgefragten Leistung zum Laden der Batterien sowie der freien Kraftwerkkapazität ist hingegen von essenzieller Bedeutung. Da sich die Leistungsnachfrage auch auf die Verteilnetze auswirkt, werden diese in die Betrachtung ebenso miteinbezogen wie die durch Elektromobilität verursachten CO2-Sektorverschiebungen vom Verkehrs- in den Energiesektor. In Abhängigkeit von unterschiedlichen Kraftwerksparks werden diese quantifiziert und mit dem Status quo des Verkehrs- und Energiesektors verglichen. Aus jenen Analysen werden abschließend erste Handlungsoptionen abgeleitet. So kann festgehalten werden, dass ein zusätzlicher Bedarf an Kraftwerkszubauten, d.h. über den auch ohne Elektromobilität bestehenden hinaus, frühestens in den Jahren nach 2025 notwendig wird.
Elektromobilität - Auswirkungen auf das Energiesystem
Energiewirtschaftliche Tagesfragen ; 59 , 11 ; 66-69
2009
4 Seiten, 5 Bilder, 13 Quellen
Article (Journal)
German