Der Einsatz neuer Assistenzsysteme soll den Fahrer bei der sicheren Ausübung der Fahraufgabe unterstützen. Dennoch liegt die Verantwortung und Kontrolle des Fahrzeuges letztendlich beim Fahrer und die Güte der Aufgabenerfüllung hängt von seinem Leistungsvermögen ab. Neben dem Talent, der allgemeinen Konstitution und der Erfahrung eines Fahrers, haben auch Fitness (Müdigkeit) und Aufmerksamkeit einen deutlichen Einfluss auf dieses. Laut ADAC verursachen eingeschlafene Autofahrer im Schnitt jeden vierten tödlichen Verkehrsunfall, übermüdete Berufskraftfahrer sind an jedem sechsten schweren Unfall mit Lkw-Beteiligung Schuld. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Wunsches nach der Kenntnis des Fahrerleistungsvermögens insbesondere der Sektor der Müdigkeitserkennung verstärkt durch die Automobilkonzerne vorangetrieben. Hier finden vor allem die sogenannten indirekten Methoden Anwendung. Die indirekten Methoden verwenden Informationen, die aus Fahrumgebungs- und Fahrzustandssensoren zur Verfügung stehen und leiten das Fahrerleistungsvermögen durch eine indirekte Fahrerbeobachtung beispielsweise durch sein Fahrverhalten ab. Die direkten Methoden kennzeichnen sich durch das Prinzip der unmittelbaren Fahrerbeobachtung, beispielsweise mittels eines kamerabasierten Eye-Tracking-Systems. Auf die direkten Methoden wird in diesem Beitrag nicht weiter eingegangen. Die Forschungsaktivitäten des Instituts für Fahrzeugtechnik konzentrieren sich auf diese indirekten Methoden. Mit einer ganzheitlichen, kennparameterbasierten Modellierung des Fahrerleistungsvermögens unter der Berücksichtigung von fahrerspezifischen Einflüssen wird ein Werkzeug entwickelt, welches es neben der reinen Information an den Fahrer ermöglicht, intervenierende Assistenzsysteme fahrerleistungsgerecht zu adaptieren.
Was kann der Fahrer leisten?
The driver's skills
2009
21 Seiten, 12 Bilder, 1 Tabelle, 16 Quellen
Conference paper
German
Automotive engineering | 2009
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