Als letzter deutscher Autobauer wagte die Volkswagen AG 2007 den Markteintritt in Indien. Mit immensen Investitionen und einer ausgefeilten Top-down-Strategie legt Volkswagen 2009 den Turbogang ein. Als selbst ernannter Premiumanbieter will der Konzern den heiß umkämpften indischen Automarkt für sich erschließen. Das Potenzial ist groß. Während auf traditionellen Märkten in Westeuropa und den USA bis 2018 Steigerungsraten von 5 % bis 7 % erwartet werden, rechnet Volkswagen auf dem indischen Automarkt mit einem Wachstum von 250 %. Zwar macht die weltweite Finanzkrise auch vor Indien nicht halt, doch seine Wirtschaft wächst unaufhaltsam, wenn auch etwas gedämpfter, weiter. Experten gehen davon aus, dass der indische Automarkt in den kommenden Jahren von derzeit 1,2 Mio auf mehr als 2 Mio Fahrzeuge jährlich wachsen wird. Mit einem Marktanteil von fast 50 % sicherte sich der heimische Massenproduzent Maruti wie schon den Jahren zuvor auch 2008 den 1. Platz in der Rangliste der Automobilanbieter. Mit knapp 20 % folgt Hyundai, danach Tata mit 14 %. Alle übrigen Hersteller, von Honda über Chevrolet, Ford und Renault bis hin zu Skoda und Toyota, müssen sich die verbleibenden Prozente teilen und verbuchen einstellige Marktanteile. Die deutschen Autobauer Mercedes, BMW, Volkswagen und Audi belegen mit jeweils weniger als 0,5 % die untersten Plätze im Ranking. Das soll sich bald ändern. Die hochpreisigen Modelle von Volkswagen besetzen derzeit alle 4 oberen Marktsegmente der indischen Autobranche. Für das Marketing ist der Aufbau des Markenimages wichtig. Eine neu aufgelegte Version des in Europa sehr erfolgreichen Polo soll jetzt die indischen Massen begeistern.
Wie VW in Indien gewinnen will
Absatzwirtschaft. Zeitschrift für Marketing ; 52 , 6 ; 46-48
2009
3 Seiten, 2 Bilder, 1 Tabelle
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