Getriebe für die aktive Drehmomentverteilung bei Hinterachs- bzw. Vorderachsantrieb (auch mit den Bezeichnungen Sportdifferential, Torque-Vectoring, Vector-Drive, Dynamic Performance Control) beschleunigen (im Gegensatz zu ESP, das bremst) bei Kurvenfahrt einzelne Räder um das Giermoment zu reduzieren. Dies bewirkt bei Kurvenfahrt oder Ausweichmanövern bessere Fahrdynamik, höhere Fahrsicherheit und geringeren Bremsenverschleiß. Die stufenlose Verteilung der Antriebsmomente zwischen den antreibenden Rädern (Hinterachse) übernimmt auf jeder Seite ein Planetengetriebe, das an die Antriebswellen am Differential angeflanscht ist. Der Planetensatz der Überlagerungsgetriebe dreht 10 % schneller als die Antriebswelle und überträgt diese Antriebsenergie beim Einkuppeln auf die Achswelle. Beide Räder können unabhängig und stufenlos in 50 bis 100 ms eingekuppelt werden. Die Kupplungsbetätigung erfolgt durch elektrohydraulische Aktuatoren (Audi) oder elektrische Stellmotoren (BMW). Die Kosten für solche Getriebe beschränken den Einsatz gegenwärtig auf hochpreisige Sportwagen. Eine einfache und kostengünstige Lösung für Vorderradantriebe hat Getrag unter der Bezeichnung Twister+ entwickelt. Zwei hydraulische Kupplungen verteilen die Antriebskraft bedarfsgerecht und unabhängig voneinander auf die Vorderräder. Dieses System führt zu einem völlig neutralen Kurvenverhalten von Fahrzeugen mit Frontantrieb. Auf Grund der geringen Kosten und der erheblichen Verbesserung des Fahrverhaltens gilt das Twister-System als seriengeeignet.
Drehmoment statt Bremsmoment. Gesteigerte Fahrdynamik durch aktive Drehmomentverteilung
Krafthand ; 82 , 4 ; 30-35
2009
5 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
Drehmoment statt Bremsmoment - gesteigerte Fahrdynamik durch aktive Drehmomentverteilung
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