Der Sitz ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Mensch und Auto. Er entscheidet wesentlich über Komfort oder Diskomfort - insbesondere bei längeren Fahrten. Es werden Einsatzmöglichkeiten der Simulation aufgezeigt, um Temperatur und Feuchte in der Kontaktzone korrekt vorherzusagen, und im Sinne des Komforts zu optimieren. Hier wird der Sitzkomfort ausschließlich hinsichtlich des Mikroklimas diskutiert. Zunächst wird gezeigt, wie die vom Körper an den Sitz abgegebene Feuchte von den klimatischen Bedingungen im Fahrzeug abhängt. Die Simulation erfolgt durch Kopplung eines Finite-Element basierten thermischen Solvers mit einem thermo-physiologischen Menschmodell FIALA-FE. Neuartig an der hier gezeigten Vorgehensweise ist die volle thermische Kopplung des Manikin mit dem Innenraumklima (Atmung, Verdunstung, Konvektion, Strahlung usw.), die Anwendung des thermischen Manikin im Kontakt und die Berücksichtigung lokaler Bekleidungskenngrößen in der Simulation. Physiologisch begründete Kenntnisse über das lokale Feuchteaufkommen im Sitzkontakt sind wesentlich für die Auslegung von Belüftungssystemen, deren Ziel es ist, Feuchte abzuführen und so das 'Mikroklima' zu verbessern. Im zweiten Teil wird das Thema Sitzkomfortoptimierung diskutiert. Zunächst wird kurz der Idealzustand der thermischen Neutralität beschrieben. Dann wird die grundlegende Problematik lokaler Aufwärmung in der Kontaktzone veranschaulicht. Basierend auf der Idee der Äquivalenttemperatur wird mit einem einfachen lokalen Komfortmodell gemäß DIN das thermische Empfinden am Rücken bei unterschiedlichen realen Lastfällen diskutiert und bewertet.
Möglichkeiten der Sitzkomfort-Optimierung mittels thermischer Simulation
The application of thermal simulation techniques for seat comfort optimisations
2008
27 Seiten, 19 Bilder, 1 Tabelle, 10 Quellen
Conference paper
German
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