Das ACC-System wurde als Assistenzsystem eingeführt, welches den Fahrer bei seiner Tätigkeit zur Regelung von Fahrgeschwindigkeit und Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeug unterstützt. Hierbei heben die Automobilhersteller insbesondere den neu gewonnenen Komfort hervor, der durch die Entlastung des Fahrers entsteht. Aus diesem Grunde war es wichtig, eine Untersuchungsmethode zu entwickeln, die diesen Komfort messen kann. Zunächst wurde der Begriff 'Komfort' im Hinblick auf seine Bedeutung und seine Verwendung analysiert. Dabei wurden auf Literaturbasis eine Definition abgeleitet sowie Faktoren bzw. Größen identifiziert, die potenziellen Einfluss auf die Komfortmessung von ACC-Systemen besitzen. Zur Analyse des Komforts von ACC-Systemen wurde ein Vergleich zweier unterschiedlicher ACC-Systeme in einem Feldversuch durchgeführt. Hierfür wurden Hypothesen zu den Themen Komfortbeurteilung (Gesamtkomfort von ACC-Systemen und Komfort jedes Merkmals des Systems), Einfluss von Fahrercharakteristiken, sowie dem Zusammenhang zwischen den subjektiven Komfortbeurteilungen und den Verhaltensindikatoren abgeleitet. Daran anschließend wurde ein Versuchs- und Messkonzept entwickelt und Versuche mit 36 Personen durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Komfort, der durch die Probanden empfunden wurde, nicht nur messbar war, sondern von den Fahrern sehr fein differenziert werden konnte. Wird nicht nur der Gesamtkomfort, sondern zusätzlich alle einzelnen Merkmale des Systems (Beschleunigungs-, Bremsverhalten, Systemfehler, Bedienelemente) betrachtet, so ist zu erkennen, dass ersterer insbesondere durch die negativ beurteilten Charakteristiken und nicht durch die positiven Eigenschaften des Systems beeinflusst wird. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Analyse der objektiven Daten, die der physikalischen Realität einer Fahrt entsprachen (Übersteuerung und Bremseingriff), kein direktes Feedback darüber gaben, wie der Fahrer den Komfort beurteilte. Eine qualitative Analyse dieser Daten lieferte jedoch Informationen über mögliche Verbesserungspotentiale in der Auslegung der ACC-System- Parameter. Für zukünftige Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Komfort durch ACC- oder vergleichbare Systeme können nachfolgende Empfehlungen gemacht werden: Es ist ratsam, Vergleichsuntersuchungen durchzuführen, um kleine Unterschiede zwischen ähnlichen Systemen zu erkennen. Dabei ist darauf zu achten, dass es sich um bereits ausgereifte Systeme handelt, die keine oder nur noch wenige Systemfehler verursachen. Dies ist wichtig, damit die untersuchten Objekte überhaupt die Möglichkeit haben, ein Komfortempfinden zu vermitteln. Es ist außerdem darauf zu achten, dass alle Aspekte der Systeme untersucht werden, um mögliche Schwächen identifizieren zu können. Um einen komfortbezogenen Versuchsablauf zu garantieren, wird empfohlen, eine Gewöhnungsphase an das System von 2 bis 3 Fahrstunden und unabhängig davon eine maximale Fahrtdauer von 4 Stunden (mit Pause) einzuplanen. Des Weiteren sollten die Probanden das potenzielle Kundenkollektiv repräsentieren, wobei insbesondere das Alter zu beachten ist. Da in dieser Arbeit das Geschlecht als Einflussfaktor unberücksichtigt blieb, sollte es in künftigen Untersuchungen ebenfalls überprüft werden.


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    Title :

    Ein Verfahren zur Messung des Komforts von Abstandsregelsystemen (ACC-Systemen)


    Contributors:

    Publication date :

    2006


    Size :

    150 Seiten, Bilder, Tabellen, 116 Quellen



    Type of media :

    Theses


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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