Angesichts der ersten küstenfernen deutschen Offshore-Windkraftanlagen vor Borkum mit 6 Multibrid 5-MW-Anlagen im Jahr 2008 und 6 weiteren im folgenden Jahr wird die lange Dauer der Genehmigungverfahren für den Übertragungsnetzausbau beklagt. Die 60 MW des hier beschriebenen Testfelds Alpha ventus kann das vorhandene Stromnetz durchaus aufnehmen, doch da die Bundesregierung bis 2010 mindestens 2000 MW und bis 2025 sogar mindestens 20000 MW Windleistung ins Meer gestellt sehen will, dürfen die Genehmigungen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Mit dem Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz wurde bereits die Öffentlichkeitsbeteiligung zeitlich eingeschränkt, doch ein zweites Hemmnis sind die unterschiedlichen Verfahren, die in jedem einzelnen betroffenen Bundesland durchgezogen werden müssen. Im Mai 2008 soll deshalb das Wirtschaftministerium ein Energieleitungsausbaugesetz vorlegen, das die GGenehmigungsverfahren länderübergreifend vereinheitlicht und den Rechtsweg verkürzt. Der Bundesverband Windenergie (BWE) fordert, für die Hochspannungsnetze vollständige Erdverkabelung zuzulassen. Zur Technik des Windpark-Anschlusses: für Alpha ventus wird eine 30 m hohe Konstruktion aus Metallstreben im Meeresboden verankert, auf der ein 110/-kV-Umspannwerk aufgebaut wird. Von dort aus wird ein 70 km langes Seekabel über die Insel Norderney zur Küste geführt werden.
Bürokratischer Gegenwind im Netz
Energie Spektrum ; 23 , 4 ; 66-67
2008
2 Seiten, 4 Bilder
Article (Journal)
German
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