Kinder bedürfen eines besonderen Schutzes im Straßenverkehr. Der Schutz erfordert eine erhebliche Erweiterung der Anpassungsfähigkeit von Pkw-Sitzbestuhlungen und Gurtgeometrien. Neben den rein physiologischen Besonderheiten des kindlichen Körpers darf auch das Verhalten des Kindes im Pkw nicht unbeachtet bleiben. In Deutschland sind alle Kinder bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres (oder bis zu einer Körpergröße von 150 cm) durch zusätzliche, amtlich genehmigte Vorrichtungen zu schützen. Diese Schutzvorrichtungen werden gemeinhin als Kindersitze, fachlich korrekt als Kinderschutzsysteme (KSS) oder Kinderrückhaltesysteme (KRS), bezeichnet. KSS werden bewertet hinsichtlich Front-, Seiten-, Rollover- und Heckaufprall und bieten hierzu Lösungen wie Fünf-Punkt-Gurtsysteme, Isofix, Pkw-Gurtklemmer und -vorspanner, energieabsorbierende Crashelemente sowie spezielle Kunststoffe, die auch höherenergetische Unfallsituationen ertragen können. Ziel dieser technischen Maßnahmen ist es, das Kind und das KSS unmittelbar an der Crashverzögerung des Pkw teilhaben zu lassen, dabei eine schützende steife Schale um das Kind zu erhalten und das Kind innerhalb dieser Schale zu führen. Die passive Sicherheit von KSS ist kontinuierlich verbessert worden und befindet sich gegenwärtig auf einem hohen Niveau. Die vorherrschend singuläre Betrachtung der passiven Sicherheit von Kinderschutzsystemen gemäß standardisierter Crash-Test-Verfahren führt vielfach zu Kindersitzen im Markt, die nur bedingt alle Anforderungen des Alltags erfüllen. Die Konsequenz ist, dass aufgrund des oftmals fehlenden Komforts und mangelhafter Bedienungsfreundlichkeit die Kinderschutzsysteme falsch oder nicht benutzt werden. Im Beitrag werden Faktoren wie Bedienbarkeit (Befestigung des KSS im Pkw, Größenanpassung des KSS, Sicherung des Kindes im KSS), Sitzkomfort/Sitzklima sowie Design und Zusatznutzen thematisiert. Die ganzheitliche Betrachtung der Aspekte passive Sicherheit mit Bedien- und Sitzkomfort ist daher ausgewogen zu berücksichtigen und unter Styling-, Qualitäts- und Kostengesichtspunkten marktgerecht zu gestalten. die Machbarkeit dieses Anspruchs wird gezeigt.


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    Title :

    Ganzheitlicher Ansatz zur Sitzentwicklung von Kinderschutzsystemen


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2008


    Size :

    6 Seiten, 6 Bilder, 6 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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