Der verstärke Einsatz von virtuellen Entwicklungsmethoden in der Automobilindustrie führt zu der Fragestellung in wieweitdie erzielten Ergebnisse mit denen der realen Methoden übereinstimmen. In der im Folgenden vorgestellten Untersuchung wurde ein Vergleich zwischen einem realen und einem virtuellen Ergonomiemodell durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass bei den meisten der untersuchten ergonomisch relevanten Fragestellungen eine Übereinstimmung beider Modelle vorliegt, bis auf einige systembedingte Abweichungen. Der Vergleich wurde zwischen einem realen und einem virtuellen Ergonomiemodell durchgeführt. Darstellung und Visualisierung der virtuellen Umgebung erfolgte mit der Virtuellen Sitzkiste der AUDI AG. Die Ergebnisse zeigen eine überwiegende Übereinstimmung der Bewertung, allerdings gibt es einige punktuelle Abweichungen, die auf Systemgrenzen zurückzuführen sind. Die Sichtfeldeinschränkung durch das HMD beeinflusst beispielweise die Bewertung der Kopffreiheit negativ. Ebenso führt das fehlende haptische Feedback zu Abweichungen in der Bewertung. Objekte die komplex zu greifen sind, werden in der virtuellen Umgebung tendenziell besser bewertet, da eventuelle Zwangshaltungen von Fingern oder Handgelenk nicht auftreten. Die Bewertung von Armauflagen fällt im Gegensatz dazu in virtueller Umgebung tendenziell schlechter aus, da es nicht möglich ist den exakten Kontaktzeitpunkt zu ermitteln sowie Arm und Hand zu entlasten. Aus der Analyse der Ergebnisse lassen sich zwei Gruppen von Punkten für die Weiterentwicklung der Virtuellen Sitzkiste ableiten. Einige Punke lassen sich relativ schnell umsetzen, da Sie nur geringe Soft- und Hardwareänderungen erfordern, wie zum Beispiel die Verwendung einer realen Armauflage. Bei Verbesserung des HMD führt der beengte Markt durch geringe Stückzahlen und hohe Investitions- und Stückkosten zu sehr wenigen Neuerscheinungen und zu geringen Innovationssprüngen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich mit dem heutigen Stand der Technik virtuelle Methoden im Entwicklungsprozess sehr gut einsetzen lassen. Allerdings müssen die Systemgrenzen analysiert und bewertet werden. Daraus folgt, dass sich die Virtuelle Sitzkiste zwar noch nicht als vollständiger Ersatz für Hardwaremodelle eignet, aber im Vorfeld dazu verwendet werden kann, den Reifegrad der Hardwaremodelle zu erhöhen.


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    Title :

    Analyse der Beurteilungs- und Entscheidungssicherheit bei der Anwendung von virtuellen Methoden für die Bewertung von ergonomischen Fragestellungen in der Konzeptentwicklung


    Additional title:

    Analysis of the assessment and decision security at the application of virtual methods for the evaluation of ergonomical questions in concept development


    Contributors:
    Voß, Till (author)


    Publication date :

    2007


    Size :

    8 Seiten, 3 Bilder, 2 Quellen



    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German