Im Auftrag des Schiffssicherheitsausschusses (MSC) der IMO entwickelt der Unterausschuss Safety of Navigation (NAV) eine sogenannte e-Navigation Strategie. Bei e-Navigation handelt es sich nicht um die Definition eines neuartigen technischen Navigationssystems im engeren Sinne, sondern um eine neue Qualität des Zusammenwirkens nicht nur moderner Navigationsgeräte, sondern auch anderer Informationsquellen in technischer und operationeller Hinsicht. Zusammenfassend identifizierte die Arbeitsgruppe drei hauptsächliche Anwendungsfelder für die Umsetzung e-Navigation-Strategie: (1) An Bord: Navigationssysteme mit einem hohen Integrationsgrad der verarbeiteten Sensorinformationen, mit vereinheitlichten Bedienelementen und einem umfassenden System zur Verwaltung von Schutzzonen und Alarmen. Kernelemente solcher Systeme enthalten elektronische Positionsbestimmung mit hoher Integrität, elektronische Seekarten und Systemfunktionalitäten mit Analysefunktionen zur Reduzierung menschlicher Fehler, aktiven Einbeziehung des Nautikers in den Navigationsprozess unter Vermeidung von Ablenkung und Überlastung. (2) An Land: Landbasierte Verkehrsmanagementsysteme, die intelligente Funktionen vorhalten, um sicher, effektiv und verwechselungsfrei Informationen mit den Verkehrsträgern auszutauschen. (3) Kommunikation: Eine Kommunikationsinfrastruktur, die den breitbandigen, sicheren und nahtlosen Informationsaustausch zwischen den auf See und an Land operierenden Betroffenen sicherstellt. Entscheidend für den Erfolg der e-Navigation-Strategie wird sein, mit welcher Konsequenz diese Harmonisierungsbemühungen in international akzeptierte und durchsetzbare Regeln verwandelt werden können. Wesentlich ist die Forderung nach der frühen Einbeziehung der Nutzer bei der Formulierung der mit e-Navigation zu erreichenden Ziele. Neben der Überarbeitung der Definition und der Defizitanalyse aus der Nutzerperspektive werden folgende Arbeitsschritte besonders benannt: (1) Identifikation von Nutzergruppen und deren speziellen Anforderungen an die nutzerfreundliche Gestaltung der technologischen Infrastruktur, (2) Ermittlung wichtiger Anforderungen an e-Navigation durch die Analyse von Seeunfallursachen, (3) Aufstellung von Empfehlungen zur redundanten Auslegung von elektronischen Positionsbestimmungsverfahren und (4) Aufstellung von Empfehlungen zur intelligenten Nutzung von AIS-Informationen einschließlich der Möglichkeit der Ausrüstung von Seezeichen.
e-Navigation - Realisierbare Vision oder Papiertiger?
Schiff und Hafen / Seewirtschaft ; 59 , 12 ; 18-21
2007
4 Seiten, 1 Bild, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Benutzerschnittstelle , Datenaustausch , Gefahrenanalyse , globales Navigationssystem , Informationsdarstellung , Informationsfluss , Integration (Systemintegration) , Interessenverband , Kundenbedürfnis , Logistik , Navigation , Navigationsverfahren , Nutzer , Ortungsverfahren , Positionsmessung , Schiffsausrüstung , Seeschiff , Seeverkehr , Sicherheitsbedrohung , Sicherheitsgrundlage , Sicherheitsleitsystem , technische Regel , Tourenoptimierung , Transportkette (Verkehr) , Transportlogistik , Umweltschutz , Unfallursachenforschung , Verkehrsmanagement , zusammenwirkendes System
Drache oder Papiertiger ? Chinesische Autos auf dem europaeischen Markt
Automotive engineering | 2006
|Teurer Papiertiger mit zweifelhafter Wirkung
IuD Bahn | 2007
|Die Bundeswehr und ihre Papiertiger : soldatische Existenz, heute
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1971
|