Die Optimierung neuer Automobile im Hinblick auf mehr Fußgängersicherheit wird von einer EU-Richtlinie gefordert. Die TÜV Rheinland Group ist derzeit die einzige Institution in Deutschland, die Tests zur behördlichen Genehmigung neuer Modelle nach europäischer und japanischer Gesetzgebung durchführen darf. Die Basis dafür stellt ein moderner Knickarmroboter in Verbindung mit einem geschwindigkeitsgeregelten, reaktionskraftfreien, schwerkraftkompensiertem Katapult als Abschuss-Gerät dar. Zudem ist es den Tüv-Experten gelungen, den Abstand zwischen Aufprallpunkt und Katapult durch eine neue Fangeinrichtung für die frei fliegenden Impaktoren zu verringern. Dank der neuen Test-Technik gelingt es der TÜV Rheinland Group, die Treffergenauigkeit auf 25 % der spezifizierten Fläche zu begrenzen und die Fehlertoleranz hinsichtlich der Geschwindigkeit beim Aufprall im Vergleich mit der EU-Richtlinie auf weniger als ein Viertel zu vermindern. Dies reduziert die Zahl der benötigten Prototypen und Bauteile erheblich. Die Zeitersparnis des Tüv-Systems gegenüber konventionellen Systemen wird dadurch erreicht, dass nur das Abschussgerät positioniert wird. Das Fahrzeug muss sich lediglich in der Reichweite des Roboters befinden. Mit Hilfe des mobilen Messarms 'FaroArm' zeigen die TÜV-Experten dem Roboter, wo sich das Koordinatensystem des Fahrzeugs befindet. Im Prüfinstitut für Fußgänger- und Insassenschutz wird seit Anfang 2005 der FaroArm der Titanium-Serie mit einem Messbereich von 3.7 m zusammen mit der Faro-Messsoftware CAM2 Measure eingesetzt. Der FaroArm wird dazu eingesetzt, dem Roboter die Messpunkte am Fahrzeug und die Referenzpunkte am Boden mitzuteilen, ihm also zu sagen: Das neue Koordinatensystem steht an der Position 'xyz'. Der Roboter verfährt dann seinen Abschuss-Apparat innerhalb dieses Koordinatensystems. Jeder neue Punkt, der beschossen wird, muss auch wieder vermessen werden.
Besserer Fußgängerschutz durch neue Impaktor-Prüfmethode
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 109 , 5 ; 426-429
2007
4 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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