Meeresenergie wird voraussichtlich 10 bis 20 % des Energiebedarfs der Welt decken (15 % nach Schätzung des Weltenergierats). Bis dahin ist jedoch noch ein langer Weg, da zahlreiche Prototypen mit verschiedensten Wirkprinzipien unter unterschiedlichen geografischen Verhältnissen getestet werden müssen. Eine der ersten Anlagen soll das für 2005 geplante Wellenkraftwerk des spanischen Energiekonzerns Iberdrola (Ausrüster: Ocean Power Technologies, USA) werden, bei dem die Bewegung großer Bojen aufwärts und abwärts hydraulische Pumpen antreibt. Bereits fertiggestellt wurde der Prototyp Pelamis von Ocean Power Delivery in Schottland. Hier bewegen sich mehr als mannshohe, gelenkig verbundene, durchstömte Röhren wie eine Riesenschlange unter Wasser. Grundsätzlich bekannt sind die Varianten Gezeitenkraftwerk über dem Wasserspiegel, Auffangbecken für Meeresströmungen sowie Unterwasser-Rotoren, die Windkraftanlagen ähneln. Eine wichtige Rolle auf dem Weg vom Prototyp zum Markt spielen Unternehmer der Offshore-Windparkindustrie, denn die Kombination von Meeresenergie und Windenergie birgt erhebliche Synergiepotentiale, etwa durch gemeinsame Netzanbindung. Erfahrene Zulieferer aus der Windenergie könnten die Serienproduktion auch bei der Meeresenergie voranbringen, meint das Beratungsbüro Elexyr (Hamburg). Auch Kapitalgeber wie 3i oder Sustainable Asset Management (SAM, Schweiz) sehen in der Wellenenergie einen wichtigen Bestandteil der künftigen Stromproduktion.
Noch kein Königsweg für Wellen. Meeresenergie: Zahlreiche Prototypen beschleunigen die Markteinführung
Energie Spektrum ; 19 , 11 ; 52-53
2004
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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