Der größte Anteil der in Europa zugelassenen Fahrzeuge (85 %) wird immer noch mit dem klassischen Handschaltgetriebe geordert. Dank intelligenter Elektronik lässt sich das Schaltgetriebe seit einiger Zeit auch automatisieren. Der Grundaufbau entspricht dem eines Schaltgetriebes, elektromechanische oder hydraulische Aktuatoren betätigen hier Kupplung und Schaltung. Ein kompletter Gangwechsel geschieht im neuen automatisiertem S-6-Schaltgetriebe von ZF in nur 150 Millisekunden. Ein weiterer Aspekt ist die Möglichkeit der Vollautomatisierung des Schaltvorgänge. Der Aufbau derartiger Getriebe lässt sich auf einfache Weise Modularisieren. Moderne Schaltgetriebe sind schon so gestaltet, dass sie entweder mit oder ohne Automatisierung angeboten werden können. Die technischen Vortele der automatisierten Getriebe liegen vor allem in kleinen benötigten Bauraum und der günstigen Beeinflussung des Kraftstoffverbrauchs. Die Doppelkupplungsgetriebe (auch DSG oder Direktschaltgetriebe bezeichnet) sind besonders für sportliche Fahrzeuge gedacht, ihr Hauptvorteil ist, dass der Schaltvorgang ohne Zugkraftunterbrechung vonstatten geht. CVT-Getriebe arbeiten nicht mit Zahnrädern. sondern mit eine reibungsarmen Kette aus Stahl, die zwischen kegelförmigen Scheiben läuft. ZF bringt nun in einem Joint Venture mit Ford ein weiteres CVT auf den Markt, es soll in Verbindung mit einem neuen Dieselmotor im Ford Focus C-Max für Vortrieb sorgen. Der Haptvorzug eines CVT ist die hinsichtlich Leistungsbedarf und Geschwindigkeit immer optimale Drehzahl. Nachteilig, vor allem weil es den Einsatz in größeren Fahrzeugen erschwert, ist die Grenze des übertragbaren Drehmoments, derzeit liegt sie bei ca. 350 Nm. Eine der interessantesten Getriebeneuheiten ist das seit Herbst 2003 für die Achtzylindermodelle der E-, S-, CL- und SL-Klasse von Mercedes Benz verfügbare 7G-Tronic-Getriebe mit sieben Vorwärts- und zwei Rückwärts-Fahrstufen. Es kann ein beachtliches Dauerdrehmoment von 700 Nm übertragen. Eine Wandlerüberbrückungskupplung, die so oft wie möglich eine nahezu starre Verbindung zwischen dem Motor und der Getriebewelle herstellt, vermeidet die prinzipbedingten Verluste hydrodynamischer Wandler. In dem neuen Getriebe ist diese Kupplung bereits ab der ersten und nicht wie bisher ab der dritten Fahrstufe verfügbar. Glaubt man den Prognosen der Markforscher, so wird sich der Anteil der Automatikgetriebe in Fahrzeugen bis zum Jahr 2010 auf ca. 30 Prozent erhöhen. Unter anderem trägt die zunehmende Verkehrsdichte zu einer Abkehr vom Schaltgetriebe bei.


    Access

    Access via TIB

    Check availability in my library

    Order at Subito €


    Export, share and cite



    Title :

    Zahntechniker. Neue Konzepte und Entwicklungen bei Fahrzeuggetrieben


    Additional title:

    New concepts and developments in vehicle gears


    Contributors:
    Mareis, T. (author)

    Published in:

    Krafthand ; 76 , 21 ; 30-33


    Publication date :

    2003


    Size :

    4 Seiten, 8 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Zahntechniker : Getriebe

    Mareis,T. | Automotive engineering | 2003


    Losteilschwingungen in Fahrzeuggetrieben

    Weidner,G. / Lechner / G. et al. | Automotive engineering | 1990


    Lebensdauerschmierung bei Fahrzeuggetrieben

    Joachim, F.J. / Thies, H.E. / Brügel, E. | Tema Archive | 1991


    Losteilgeräusche von Fahrzeuggetrieben

    Lang, Claus-Hermann | SLUB | 1997


    Gestaltung von Fahrzeuggetrieben

    Reichenbächer, Hans | GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1955