Im Rahmen des von der BMW Group und der Roben Bosch GmbH gemeinsam durchgeführten und vom BMBF geförderten Projektes 'SANTOS' wurde untersucht, ob und wie Komfort, Sicherheit und Fahrspaß durch miteinander verknüpfte und an Fahrertypen, -wünsche, Fahrstile und Situationen angepasste Fahrerassistenzsysteme erhöht werden können. Beteiligt waren 6 Universitätsinstitute der Disziplinen Ergonomie, Fahrzeugtechnik, Arbeitswissenschaft, Psychologie, Verkehrswissenschaft sowie Verkehrswegebau. Die Realisierung der SANTOS- und der SC-Software sowie einiger Fahrzeugeinbauten übernahmen verschiedene Firmen als Unterauftragnehmer. Betrachtet wurden zum einen bereits bekannte Assistenzsysteme wie ein Navigationssystem oder das adaptive Abstandsregelsystem 'Adaptive Cruise Control' (ACC), zum anderen aber auch noch in Entwicklung befindliche Systeme wie die Spurhalteassistenz 'Heading Control' (HC) oder der im Rahmen von SANTOS neu zu entwickelnde Ansatz eines 'Speed Control'-Systems (SC). Es ist gelungen, eine Situationserkennung ('Telefoneingriff'') zu realisieren, welche die in einer bestimmten Situation entstehende Beanspruchung des Fahrers erkennt und bei einer erkannten höheren Beanspruchung des Fahrers eingehende Anrufe in die Mailbox einstellt; Realfahrten bewiesen die erreichte Entlastung der Fahrer. Auch die Funktionsfähigkeit des Ansatzes einer SC-Assistenz wurde in Testfahrten nachgewiesen. Es wurden Bedürfnisse, Probleme und typische Problemsituationen älterer Fahrer zusammengestellt und mögliche Hilfen durch entsprechende Gestaltung von Assistenzsystemen aufgezeigt. Aus den Aussagen auch nicht leistungsgewandelte Fahrer konnten allgemeine Wünsche bzw. Anforderungen an die Gestaltung und Anpassbarkeit von Assistenzsystemen, ihrer Bedienelemente und spezifischen Funktionen abgeleitet werden. Haptische Konzepte wurden im Verbund mit Spurhaltesystemen sowie mittels eines - in den Demonstratorfahrzeugen nicht realisierten - haptischen Gaspedals oder anhand von Joystick-Lenkungen untersucht. Simulatorversuche bestätigten die das Systemverständnis unterstützende Wirkung und die hohe Akzeptanz von Head-up Displays. Eine geeignete Spracheingabe war nicht verfügbar; eine Sprachausgabe für z.B. E-Mails oder SMS wurde nur soweit umgesetzt, dass sie für Demonstrationszwecke vorgegebene Dateien wiedergibt. Durch Verwendung eines serienmäßigen Navigationssystems entfielen entsprechende Untersuchungen zu derartiger Assistenz. Da in der Literatur ein auch messtechnisch erfassbarer Fahrerzustand bisher nicht definiert war, wurde dafür eine brauchbare Definition erarbeitet und - u.a. psychophysiologische - Messmethoden auf Anwendbarkeit hin überprüft. Zur Untersuchung von Assistenz bei bzw. Anpassung von Assistenz an Kommunikation wurden belastende Gesprächsarten und -situationen definiert sowie in den Versuchen anwendbare Kommunikationsarten (manuelle Bedienung, Farbtest) entwickelt, ihre Wirkungen auf Fahraufgaben untersucht und Kompensationen durch die Assistenzsysteme HC und ACC geprüft. Ein Projektziel war auch, den Umgang von Fahrern mit einem solchen System wie SANTOS zu untersuchen; dazu gehörten sowohl Fragen der Akzeptanz und der Gewöhnung an Assistenzsysteme als auch solche nach den mentalen Modellen, die Fahrer sich von einem derartigen System machen. Insgesamt zeigte sich, dass 'normale' Fahrer durchaus nach relativ kurzer Gewöhnung mit einem Assistenzsystem wie SANTOS umgehen konnten; in keiner Situation hatte SANTOS zu einer Verschlechterung oder gar Gefährdung geführt. Die Mehrheit der Probanden sahen eher einen Zuwachs an Sicherheit und Komfort durch SANTOS.


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    Title :

    S.A.N.T.O.S, Situations-Angepasste und Nutzer-Typ-zentrierte Optimierung von Systemen zur Fahrerunterstützung


    Contributors:
    König, W. (author) / Weiß, K.E. (author) / Mayser, C. (author)


    Publication date :

    2002


    Size :

    283 Seiten, 122 Bilder, 31 Tabellen, 165 Quellen


    Type of media :

    Report


    Type of material :

    Print


    Language :

    German