Die Vorteile der Pulvermetallurgie werden weltweit von den Herstellern in unterschiedlichsten Anwendungen im Motoren- und Getriebebau genutzt. Es wird mit einer durchschnittlichen Steigerung des Sintermetalleinsatzes über alle Märkte von ca. 3,5 % per anno gerechnet. Grundsätzlich kann man in Europa bei Fahrzeugen von einer Basisproduktlaufzeit von ca. 7 Jahren ausgehen. Für Überarbeitungen zur Modellpflege und für Motoren muß jedoch die Zykluszeit teilweise bis auf die Hälfte reduziert werden, d.h. auf 3 bis 4 Jahre. Aus Wettbewerbsgründen stellen sich kürzere Entwicklungszeiträume ein, in denen die Produkte zur Serienreife entwickelt werden müssen. Eine Verkürzung nur durch verstärkten Einsatz von Werkzeuge und Methoden (Berechnungs-, Simulations- und Erprobungssysteme, Risikobewertung, Simultaneous Engineering, Cax-Verbund) zu erreichen, hält sich aber in Grenzen. Vielmehr sind in der Regel ein zusätzlicher Aufbau von Ressourcen notwendig und das stärkere Partizipieren an bereits laufenden Parallelentwicklungen unter dem Aspekt, nicht alles neu erfinden zu müssen. Den wirtschaftlichsten Weg sieht die Autoindustrie in der Intensivierung der Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten, indem sie diese immer stärker in den Entwicklungsprozess einbindet. Mit diesem Trend zur Konzentration auf die Kernkompetenzen im Entwicklungsprozess entwickelte sich in den letzten Jahren auch eine neue Lieferantenstruktur, da mit der Übernahme von Entwicklungsverantwortung für Montageeinheiten, Module und Systeme auch die Produktions- bzw. Lieferverantwortung durch die Lieferanten übernommen wurde. Im Beitrag wird die Veränderung der Lieferantenstruktur am Beispiel von BMW aufgezeigt, die Situation der Zulieferindustrie beschrieben und die Entwicklung der Lieferanten-Strategie dargestellt. Es wird erörtert, wie die Pulvermetallurgie für die Automobilindustrie noch attraktiver gemacht werden kann, um den Einsatz von Sintermetallprodukten zu erhöhen. Dazu werden die Vorteile, Stärken, Grenzen, Nachteile und Weiterentwicklungspotentiale aufgelistet.
Entwicklungschancen der Sinterbranche aus Sicht eines Automobilherstellers
2002
13 Seiten, 10 Bilder
Conference paper
German
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