Um die hohen Ansprüche an Komfort, Sicherheit und Dynamik zu erfüllen, wurde der VW Phaeton mit einem neuen Fahrwerk mit vier unterschiedlichen Höhenniveaus ausgestattet. Neben dieser Niveauregulierung ist über die Luftfederregelung mit variablen Federungs- und Dämpfungskennlinien der Zielkonflikt zwischen Komfort und Fahrdynamik gelöst. Das offene Luftfedersystem besteht aus vier Federbeinen, dem Luftversorgungsaggregat und dem Druckspeicher nebst einer elektronischen Steuerung. Zur Komplettierung werden vier Sensoren, aktive und passive Ventile, elektrische und pneumatische Verbindungsleitungen sowie diverse Steckverbindungen eingesetzt. Im vorliegenden Beitrag der Voss Automotive GmbH wird insbesondere auf das pneumatische Verbindungsmanagement eingegangen. Die Luftfederkomponenten werden durch formgebogene Kunststoffleitungen 4x1 verbunden, die analog zu Kraftstoff- oder Bremsleitungen am Fahrzeug-Unterboden verlegt werden. Der gewählte Verlauf und entsprechend montierte Schutzschläuche verhindern das Anschlagen der Leitungen an Karosserieteile und ein Aufheizen durch Strahlungswärme. Entwicklung und Anpassung der Leitungsform erfolgte mit CAD samt Datenaustausch und DMU (Digital Mock-up), bevor im letzten Schritt Leitungsmuster an die reale Bodengruppe zum Probeverbau gegeben wurden. Das Herzstück des Federungssystems ist die Luftversorgungseinheit. Eingesetzt wird ein Trockenlauf-Hubkolbenverdichter mit Förderleistungen von 5 bis 10l/min und Leitungsdrücken bis 16 bar. Die Luftfedern sind so ausgelegt, dass sich aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften die Federrate automatisch dem jeweiligen Beladungszustand anpasst. Unterhalb der Eigenfrequenzen der Leitung führt eine Amplitudenerhöhung zu einem zusätzlichen Entleeren der Luftfeder, so dass die Federsteife des Balgs des Federbeins gesenkt wird. Oberhalb dieser Eigenfrequenz schwingt die Luftmasse im Gegentakt, wodurch eine Druckerhöhung im Balg stattfindet, die die Federsteife erhöht. Gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Kraftwesen Aachen (fka) führte Voss Automotive über Frequenzmessungen dynamische Untersuchungen an Verbindungsleitungen durch mit dem Ziel, Lösungsansätze zur Optimierung der Verbindungstechnik zwischen einem Luftfederelement und einem Zusatzvolumen zu finden. Als Bewertungsmaßstab diente die Phasenbeziehung der Druckverläufe von Luftfeder und Zusatzvolumen in Abhängigkeit von der Frequenz des Anregungssignals. Die Versuche zeigten, wie sich die Luftströmung in den Verbindungsleitungen bei geometrisch konstantem Querschnitt verhält. Die kundenspezifische Auslegung einer Verbindungsleitung konnte somit validiert werden. Durch die geeignete Wahl der Verbindung von Luftfeder zu Zusatzvolumen erhält man ein passives Element, das in Abhängigkeit des Beladungszustandes und der Anregungsfrequenz aktiv einen dynamischen Einfluss auf die Federrate der Luftfeder nehmen kann.


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    Title :

    Leitungsmanagement für die Luftfederung des VW Phaeton


    Additional title:

    Line management for the air suspension of the VW Phaeton


    Contributors:
    Berg, M. (author) / Borgmeier, O. (author)

    Published in:

    Publication date :

    2003


    Size :

    8 Seiten, 10 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Leitungsmanagement fuer die Luftfederung des VW Phaeton

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