In dem vorliegenden Artikel werden die technischen Merkmale des neuentwickelten Fahrwerks des VW Phaeton detailliert dargestellt. Wichtigste Vorgabe der Fahrwerksauslegung war es, dass die gesamte konventionelle Fahrdynamik auch ohne elektronische Unterstützungssysteme funktionieren muss. Eine korrekte Auslegung und Abstimmung des Fahrwerks stellt die Grundlage für eine optimale Funktion der aktiven Regelsysteme dar. Trotz der Abmessungen der Oberklasse sollte der Fahrer keinesfalls den Eindruck eines schwerfälligen Fahrzeugs erhalten. Auf der Fahrwerksseite führt die Optimierung folgender Parameter dazu, diese Vorgabe zu erreichen: Direkte Lenkübersetzung, geringe Lenkelastizitäten, kleine Wankwinkel bei Kurvenfahrt, hohe Quersteifigkeiten der Vorder- und Hinterachse, sensibel und schnell reagierende Dämpferregelung. Es wurde ein Federungssystem entwickelt, das höchste Ansprüche hinsichtlich Fahrkomfort und Fahrdynamik erfüllt. Hierfür eignen sich Luftfedersysteme mit geregelter Dämpfung, weil sie gravierende Vorteile gegenüber herkömmlichen Stahlfedersystemen bieten. Durch das physikalische Verhalten der Luftfederung passt sich die Federrate automatisch der Beladung an. Deshalb wird die Beladungsabhängigkeit der Fahrdynamik gegenüber stahlgefederten Fahrzeugen erheblich reduziert. Die Bremsanlage besteht aus den Komponenten Radbremsen, Bremskraftverstärker, Bremsregelsysteme, Feststellbremsbetätigung und Fußhebelwerk. Auf diese Komponenten wird näher eingegangen. Komfort und Crashanforderungen standen bei der Entwicklung von Lenksäule und Lenkrad im Mittelpunkt. Beim VW Phaeton kommt erstmals eine elektrische Lenksäulenverriegelung zum Einsatz. Diese ist so ausgelegt, dass die Lenksäule über das Lenkrad in 72 möglichen Positionen zur Diebstahlsicherung verrasten kann. In den Reifen befinden sich elektronische Sensoreinheiten, die ständig Druck und Temperatur messen und diese Werte über vier Radhausantennen an ein zentrales Steuergerät senden. Als Energiequelle dient dabei jeweils eine Lithiumbatterie, die einen langjährigen Betrieb sichert. Die Überwachung gilt auch für das Reserverad. Das Lagerungssystem für den W12-Motor des VW Phaeton besteht aus zwei Motorlagern und zwei Getriebelagern. Motor- und Getriebelager sind als Hydrolager ausgeführt, die Motorlager sind zweistufig schaltbar. Die große Lagerbasis der W12-Motor-Lagerung ist die Voraussetzung für den Verzicht auf das sonst bei Hochleistungsfahrzeugen mit 4-motion-Antrieb notwendige Stützlager. Neben fertigungstechnischen Vorteilen entfällt damit ein akustischer Übertragungsweg.


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    Title :

    Das Fahrwerk des VW Phaeton mit Luftfederung und Reifendruckkontrolle


    Additional title:

    The chassis of the VW Phaeton with pneumatic shock absorption and tire pressure monitoring


    Contributors:
    Eichler, M. (author) / Gier, K.J. (author) / Liefer, H. (author) / Liesner, W.P. (author) / Preuße, U. (author) / Rischbieter, F. (author) / Schuldig, D. (author) / Sonnak, U. (author) / Spichalsky, C. (author)

    Published in:

    Motortechnische Zeitschrift ; 63 , extra VW Phaeton ; 68-89


    Publication date :

    2002


    Size :

    22 Seiten, 28 Bilder, 4 Tabellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Das Fahrwerk des VW Phaeton mit Luftfederung und Reifendruckkontrolle

    Eichler,M. / Rischbieter,F. / Gier,K.J. et al. | Automotive engineering | 2002



    Leitungsmanagement für die Luftfederung des VW Phaeton

    Berg, M. / Borgmeier, O. | Tema Archive | 2003



    Leitungsmanagement fuer die Luftfederung des VW Phaeton

    Berg,M. / Borgmeier,O. / Voss Automotive,Wipperfuerth,DE | Automotive engineering | 2003