Die Autoelektronik ist auf zwei Gebieten hochinnovativ, nämlich Embedded-Control mit sicherheitskritischen Funktionen und die Telematik. In den Anforderungen, die das komplexe System Auto stellt, werden immer Zeitgrößen und Zeitschranken genannt, und eine Überschreitung dieser Randbedingungen kann ernsthafte Konsequenzen für die Funktionsfähigkeit des Systems haben. Die Zeit ist jedoch eine schwierig zu handhabende Größe, da keine Codierungssprache der Welt aus ihr wirklich eine funktionale Größe machen kann. Immerhin kann man zeitliche Vorgänge dank UML (Unified Modelling Language) seit einiger Zeit modellieren, aber dies bedeutet nur, daß man für bestimmte Vorgänge Annahmen trifft. In der Autoelektronik tritt dieses Zeit-Problem an genau zwei Stellen auf: An den lokalen Mikrocontrollern, die häufig mehrere Aufgaben zu bearbeiten haben, und in den Netzwerken mit sicherheitskritischer Funktion. Die Auswirkung der Software-Robustheit bei mehreren Entwicklungsteams wird dargestellt. Hier zeigt sich, daß die Modellierung, die Bestimmung und die Messung des zeitlichen Verhalten in die Entwicklung mit hinein gehört, und daß auch im Betrieb dieser Prozeß weitergeführt werden muß. Die Überwachung und notwendige Abschaltung von Tasks mit fehlerhaftem Zeitverhalten (auf Hardwareebene) muß zukünftig in den Systemen integriert sein. Bei Echtzeitnetzwerken können Übertragungen nur mit ungewöhnlich großem Aufwand unterbrochen und später wieder aufgenommen werden. Aus diesem Grund ist nur eine rein zeitliche Steuerung bei Echtzeitverhalten möglich: ein Zeit getriggertes System. Ausführlich wird auf die Infotainment-Vernetzung als Innovationsbasis eingegangen. Das Gebiet der Telematik eröffnet in der Navigation die Berücksichtigung von über TMC und RDS ausgesendeten Verkehrsinformationen. Aufgrund der sich ständig verbessernden Möglichkeiten der Mobilfunkdatenkommunikation auch aus sich schnell bewegenden Fahrzeugen heraus, liegt es nahe, diejenigen Teile der Applikationen außerhalb des Autos gekapselt anzusiedeln, die eine sehr große Verarbeitungskomplexität oder die Verwaltung von großen und dynamischen Datenmengen bedingen. Dies dürfte zu erheblichen Entlastungen bei der Softwarewartung und Systemintegration führen.
Hoffnungsträger Automobilelektronik
Automotive electronics
Embedded Engineering ; 1 ; 9-12
2002
4 Seiten, 7 Bilder, 9 Quellen
Article (Journal)
German
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