Auf Schiffen sind neben Ermüdungsschäden und Schmiermittelproblemen auch Stillstandsschädigungen an Maschinen mit Wälzlagern eine häufige Ausfallursache. Solche Schäden entstehen in Wälzlagern, wenn durch den normalen Schiffsbetrieb bedingte Schwingungen über Rohrleitungen und Fundamente auf nicht in Betrieb befindliche Maschinen übertragen werden. Geschieht das über einen längeren Zeitraum, können sich im Abstand der Wälzlager Abdrücke im Innen- uind Außenring bilden (Rattermarken). Daher sind Wälzkörper beim Überrollen dieser Fehlstellen höheren Beanspruchungen ausgesetzt und im Bereich der Rattermarken ist eine beschleunigte Materialermüdung zu beobachten (Ausbrüche). Dadurch steigt die Verschleißgeschwindigkeit des Wälzlagers stark an und sein Totalausfall mit hohen Folgeschäden ist die Konsequenz. Ein Austausch der Lager erfordert einen hohen Zeit- und Materialaufwand. Es ist daher vorteilhaft durch den Einsatz von Schwingungsmeßverfahren eine demontagelose Zustandsüberwachung der Wälzlager vorzunehmen. So können entstehende Lagerschäden erkannt, überwacht und entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen geplant werden.Der Beitrag untersucht, ob die an Land vom TÜV (Technischer Überwachungs Verein) anerkannten und bewährten Schwingungsmeßverfahren auch für den Einsatz auf Schiffen geeignet sind. Entsprechende Messungen wurden am Antrieb des Bugstrahlruders von MS 'Arkona' durchgeführt. Nach einer allgemeinen Erläuterung des Entstehungsmechanismus der Schwingungen und desPrinzips ihrer Messung wird speziell auf die Lagerschäden am Bugstrahlruder eingegangen. Auftretende ungewöhnliche Schwingungen wurden mit Hilfe eines Schwingungsmeßsystems der Firma CSI überprüft. Gemessen wurde am Motor, am Getriebe auf der Kupplungs- und Nichtkupplungsseite, in vertikaler, horizontaler und axialer Meßrichtung. Nach den Messungen wurden die Schwingungen auf mögliche Probleme hinsichtlich Unwucht, Kupplung/Ausrichtung, 'lose' Maschine (Maschinenbefestigung) und Wälzlager bewertet. Am kupplungsseitigen Lager des Motors wurden in axialer Meßrichtung die höchsten Alarmwerte registriert. Diese Schwingungen wurden durch den Außenring eines Wälzlagers hervorgerufen. Aus der Größe der Schwingungsamplitude (größer als 1 mm/s) und des Erscheinens aller Vielfachen im Schwingungsspektrum wurde abgeleitet, daß gut sichtbare Ausbrüche oder Rattermarken im Lager zu erwarten sind und es wurde daher ein kurzfristiger Lagerwechsel empfohlen. Nach dem Ausbau des Lagers bestätigten sich die bei der Schwingungsmessung festgestellten Schäden. Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich somit Wälzlagerfehler zuverlässig erkennen, wenn die verschiedenen Schädigungen zum Zeitpunkt der Messungen überrollt werden. Der planmäßig vorbeugende Instandhaltungsaufwand für wälzgelagerte Maschinen auf Schiffen kann somit mit Hilfe von Schwingungsmessungen in Abhängigkeit von der Anzahl und Größe der Aggregate deutlich gesenkt werden.


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    Title :

    Erhöhung der Zuverlässigkeit von wälzgelagerten Schiffsaggregaten bei gleichzeitiger Reduzierung der Instandhaltungskosten. Vibrationsüberwachung


    Additional title:

    Boosting reliability of marine aggregates with roller bearings while cutting maintenance costs. Vibration monitoring


    Contributors:
    Dethloff, J. (author) / Sobotka, D. (author)

    Published in:

    Publication date :

    2001


    Size :

    4 Seiten, 5 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German