Die Entgleisung eines Talgo-Zuges der spanischen Staatsbahn (RENFE) am 24. Juli 2013 forderte 79 Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte. Es war das schwerste Zugunglück in Europa seit der Katastrophe in Eschede. Der Alvia-Zug Madrid - Ferrol fuhr in der Nähe des Pilgerortes Santiago de Compostela mit stark überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve (in der Kurve nach der Bremsung erreichte der Zug eine Geschwindigkeit von 153 km/h, erlaubt waren 80 km/h). Auf der Neubaustrecke Ourense - Santiago sind die Zugsicherung ETCS Level 1 und das ebenfalls punktförmig arbeitende spanische System ASFA installiert. Vier Kilometer vor der Unfallstelle befindet sich die Balise, die das Ende der ETCS-Strecke und den Übergang zum SFA-Betrieb markiert. Die Führerstandsignalisierung ETCS Level 2, die eine dauerhafte Überwachung der Geschwindigkeit gewährleisten würde, wurde noch nicht umgesetzt. Der 52 jährige, erfahrene Lokführer hatte unmittelbar vor dem Unfall mit dem Zugbegleiter ein Telefongespräch geführt und ein Dokument gelesen. Geschwindigkeitsreduktionen sollen in Spanien künftig besser ausgeschildert und mittels ASFA-Balisen überwacht werden. Wenige Tage nach dem Unfall wurden zusätzliche Balisen mit programmierten Geschwindigkeitsbegrenzungen von 160, 60 und 40 km/h installiert. Die für 80 km/h ausgelegte Kurve, an der der Unfall sich ereignete, darf nun nur noch mit 30 km/h befahren werden. Deutsch siehe I1374990.
Too fast into the curve: train derailment near Santiago/Spain
Zu schnell in die Kurve: Die Entgleisung bei Santiago
railway update ; 9-10 ; 140-141
2013-01-01
2 pages
Article (Journal)
English
© Metadata Copyright Deutsche Bahn AG. All rights reserved.
Derailment of train near Mansfield
Engineering Index Backfile | 1951
Tragic derailment at Santiago de Compostela
IuD Bahn | 2013
|Train Derailment Investigation
British Library Conference Proceedings | 1999
|