Bern will den alpenquerenden Straßengüterverkehr auf 650000 Lkw/Jahr bis 2020, also zwei Jahre nach Eröffnung des Gotthard-Basistunnels (GBT) verwirklichen. Bei einer jährlichen Steigerung des Verkehrsaufkommens um 2-3 Prozent müsste die Bahninfrastruktur dann 1,2 Mio. Straßensendungen zusätzlich zu den 900000 Kombisendungen des Vorkrisenjahres 2008 bewältigen. Ein Problem ist dabei, dass die Infrastruktur für unbegleitete Kombiverkehre (UKV) via den GBT nur maximal 3,8 m hohe Aufliegern Raum bieten. Auf der Lötschberg-Achse existiert zwar ein 4-m-Korridor zwischen Deutschland und Italien, ihre Kapazität ist jedoch zu über 90 Prozent ausgelastet und kann mittelfristig nicht erhöht werden. Sattelauflieger mit 4-m-Eckhöhe sind speziell für die Beförderung von Volumengütern geeignet. Der Anteil von Sattelschlepper am transalpinen Straßengüterverkehr hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Der schweizerische Fachverband der verladenden Wirtschaft (VAP) fordert den punktuellen Ausbau jetziger Infrastrukturen. Das Bundesamt für Verkehr ermittelt zurzeit den Investitionsaufwand für den an rund 100 Tunneln und Brücken nötigen Ausbau (Höhengewinn von 20 cm zwischen Schienenoberkante und Tunnelwölbung). Darüber hinaus fordert der führende Operateur im europäischen Kombinierten Verkehr Hubac den Ausbau der kompletten Nord-/Süd-Achse für mindesten 650 m lange Züge und das baldige Errichten weiterer Umschlagterminals nördlich und südlich der Alpen.
Transporteure warnen vor Handicap
Auch wenn der Gotthard-Basistunnel 2017 eröffnet wird, gibt es noch gravierende Probleme: Im Zu- und Ablaufverkehr wird nicht die notwendige Eckhöhe von 4 m zur Verfügung stehen
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 64 , 116 ; S10
2010-01-01
Article (Journal)
German
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