Die DB AG zieht sich immer mehr aus dem Gleisanschlussverkehr mit Einzelwagen und Wagengruppen (EZWV genannt) zurück. Trotz rückläufiger Tendenzen und des hohen Rangieraufwandes hat der EZWV einen Anteil von fast 60% am Transportaufkommen (in Tonnen) bzw. von rund 40% an der Transportleistung von insgesamt 75 Mrd Tonnenkilometern. Lediglich etwa 10% der innerhalb Deutschlands mit der Bahn transportierten Güter werden in Behältern des Kombinierten Verkehrs befördert. Die übrigen Mengen entfallen auf Ganzzüge. Bereits diese wenigen Zahlen verdeutlichen, dass Einbrüche im EZWV zwangsläufig zu Einbrüchen im gesamten Eisenbahngüterverkehr führen müssen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das verkehrspolitische Ziel, mehr Güter auf die Bahn zu bringen, nur dann erreichbar ist, wenn auch und gerade der EZWV expandiert. Mit dem Spannungsfeld zwischen problematischen Kostenstrukturen und der mengenmäßigen Bedeutung des EZWV müssten sich verkehrspolitische Konzepte auseinandersetzen, die es aber in Deutschland für diese Art des Schienengüterverkehrs überhaupt nicht gibt. Außerdem stellt sich die Frage, wie beim EZWV Wettbewerb gefördert bzw. überhaupt erst in Gang gesetzt werden kann.
Gleisanschlussverkehre mit Einzelwagen und Wagengruppen - ein schrumpfender Markt ohne Wettbewerb?
Eisenbahn-Revue international ; 10 ; 482-486
2002-01-01
5 pages
Article (Journal)
German
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