Zur Lösung des Zielkonfliktes zwischen stabilem Lauf der Fahrzeuge im geraden Gleis mit hoher Fahrgeschwindigkeit einerseits und geringem Rad-Schiene-Verschleiss im Gleisbogen sowie niedrigen Rad-Schiene-Kräften bei hoher unausgeglichener Querbeschleunigung andererseits wurden in einer internationalen Arbeitsgruppe auf Grund einer Ausschreibung 'Gleisbogenfreundliche Drehgestelle mit radial einstellbaren Radsätzen' drei Fahrwerkprinzipien ausgewählt und deren Eignung als schnellfahrende und bogenfreundliche Drehgestelle in einem umfangreichen Versuchsprogramm getestet. In die engere Wahl kamen ein Drehgestell mit geschwindigkeitsabhängig umschaltbarer Längssteifigkeit der Radsatzführung der Simmering-Graz-Pauker AG in Wien und Graz, ein Drehgestell mit kinematischer Radialsteuerung der Radsätze SIG Schweizerischen Industrie-Gesellschaft in Neuhausen am Rheinfall und ein Losrad-Drehgestell von FIAT-Ferroviaria in Savigliano. Gegenüber dem Referenzdrehgestell (Starr-Achs-Drehgestell) konnten zum Teil sehr deutliche Verbesserungen der Gleisbogenfreundlichkeit nachgewiesen werden. So verringerten sich der Rad-Schiene-Verschleiß und die Kräfte zwischen Rad und Schiene. Auch eine Verringerung der Neigung zur Polygonisierung der Radlaufflächen und der Schallemission wurde erreicht. Die gewählten Lösungen der verschiedenen Fahrwerkprinzipien gestatten den Einsatz der Fahrzeuge auch im Bereich hoher Fahrgeschwindigkeit im geraden Gleis. Damit wäre die Lösung des Zielkonfliktes prinzipiell erreicht worden.
Lärmreduktion durch gesteuerte Radsätze
Rad, Schienenfahrzeugtagung, 2 ; 29-31
1997
3 Seiten
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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