Wie Schallmessungen zeigen, erzeugen die langsam fahrenden Regionalbahnwagen (140 km/h) die höchsten und die ICE-Wagen (200 km/h) die niedrigsten Schallpegel. Für die Schallemission sind die Fahrzeuge und die Schienenoberfläche entscheidend. Vereinfachend gilt, daß leise Fahrzeuge solche sind, die mit Scheibenbremsen ausgestattet sind, da sie durch den Bremsvorgang keine Radriffeln bekommen. Die Schallemission der Schienenfahrzeuge hängt auch von der Fahrgeschwindigkeit ab. Im Bereich bis 60 km/h dominieren Sekundärgeräusche (Lüfter-, Getriebe-, Dröhn- und Klappergeräusche). Im Geschwindigkeitsbereich über 60 km/h sind Rollgeräusche, die von dem System Rad/Schiene abgestrahlt werden, entscheidend. Derzeit sind zwei Simulationsmodelle zur Berechnung des Rollgeräusches bekannt. Das TWINS-Modell (Track wheel interaction noise software) und das bei der Firma Müller BBM entwickelte RIM-Modell (Rollgeräusch Impedanz Modell). Nach den derzeitigen Modellvorstellungen regt die Rauhigkeit von Rad und Schiene durch einen Kontaktfilter gefiltert das Rad, die Schiene und die Schwelle zu Schwingungen an. Mit dem Kontaktfilter wird berücksichtigt, daß die Auswirkungen der kürzeren Wellenlängen abgeschwächt werden. Das Rad/Schiene-Modell besteht aus einer Hintereinanderschaltung von Einzelmassen des Fahrzeugs und verschiedenen elastischen Feder- und Dämpfungselementen. Die Ankopplung zwischen Rad und Schiene wird über eine Kontaktfeder modelliert. Mit Hilfe dieser Modelle konnte eine Reihe von meßtechnisch erfaßten Erscheinungen nachvollzogen werden. Nach einer Abschätzung nach dem Modell TWINS ist die Schiene die bedeutendste Schallquelle, gefolgt vom Rad und der Schwelle.
Anwendung von modernen Meßmethoden und von Simulationsprogrammen zur Erforschung von Schallreduzierungsmaßnahmen beim Schienenverkehr
Tagung 'Moderne Schienenfahrzeuge', 29 ; 453-461
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 119 , 9/10
1995
9 Seiten, 17 Bilder, 18 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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