Im Schienengüterverkehr besteht hinsichtlich der Steigerung der Modal Split-Anteile seit vielen Jahren eine stetig wachsende Differenz zwischen der realen Entwicklung im Gütertransportmarkt und den politischen Zielsetzungen. Ohne wirksame gegensteuernde Maßnahmen wird diese, aus der Sicht eines nachhaltigen Güterverkehrssystems negative Entwicklung, auch in Zukunft anhalten. Bis dato ergriffene Gegenmaßnahmen sind in ihrer Wirkung großteils verpufft. Um einschneidende Verlagerungseffekte zugunsten der Güterbahn erzielen zu können, bedarf es neuer systemadäquater und ganzheitlicher Lösungsansätze. Logistikprozesse müssen bahnaffin (massen- und bündelungsfähig) getaktet werden. Der Wettbewerbsvergleich erfordert verkehrspolitische Maßnahmen zur Herstellung der Kostenwahrheit. Die Verkehrspolitik muss bei Diskussion, Meinungsbildung und Systemtransformation als Veränderungstreiber auftreten. Aus allen Maßnahmen muss sich eine Bereitschaft für den Modal-Split ergeben. Ein nachhaltiges Güterverkehrssystem mit gleichen Modal-Split-Anteilen für LKW und Bahn braucht einen ganzheitlich-systemischen Lösungs- und Gestaltungsansatz und das Umdenken der Akteure. Eine Zulassung von Lang-LKW-Konfigurationen in Österreich oder der EU würde zum Beispiel das Modalgefüge erheblich zu Gunsten des Verkehrsträgers Straße verändern.
Die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs ist eine Systemfrage
The competitiveness of transporting freight by rail is a question of systems
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 63 , 9 ; 144-149
2014
6 Seiten, Bilder, 8 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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