Für die Oberflächenveredlung von Automobilteilen steht eine Reihe von Verfahren bereit, um Last- und Korrosionswiderstände zu erhöhen, Lebensdauer zu verlängern sowie Gewicht und Reibung zu reduzieren. Grundmaterialen sind Aluminiumlegierungen und verschiedene Stahlsorten, aber auch nichtmetallische Werkstoffe. Neben der Außenoberfläche werden auch Oberflächen im Bauteilinneren (Zylinder- und Lagerbohrungen) beschichtet. Zylinderbohrungen können mit der Plasmaspritztechnologie beschichtet werden und ersparen Laufbuchsen aus Gusseisen. Die Kolbenreibung wird um 30 % reduziert, was zu einer Treibstoffeinsparung von 3 % führt. Lagerbohrungen (z.B. Pleuelstangen) können durch die Entwicklung von Innen-Plasmaspritzbrennern mit ca. 0,7 mm Lagerwerkstoffen beschichtet werden. Für stark korrosions- und verschleißbelastete Teile (Punpengehäuse, Schalthebel, Kugelzapfen) bietet sich das dreistufige IONIT-OX-Verfahren mit Gasnitrocarburieren, Plasmaaktivierung und Oxidation an. Für Kolbenringe werden PVD- oder HVOF-Verfahren in Kombination mit Nitrierung eingesetzt. Die Plasmanitrierhärtung hat sich für Kurbelwellen, Federn oder Synchronringe bewährt. Für Beschichtungen mit geringer Reibung werden DLC-Schichten (metallfrei oder metallhaltig) verwendet, die mit PE-CVD abgeschieden werden und die Schmierung (z.B. für Zahnräder) reduzieren. Für Doppelkupplungsgetriebe-Synchroneinrichtungen kommt es auf ein hohes Drehmoment-Übertragungsvermögen an, das durch einen Reibbelag erzielt wird.
Industrielle Oberflächenveredelung im Automobilbau. Herausforderungen und Lösungen
2011
8 Seiten, 6 Bilder
(nicht paginiert)
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Automobilbau , Oberflächenveredlung , Korrosionsschutz , Verschleißschutz , thermisches Spritzen , chemisches Aufdampfen , Plasmatechnologie , Zylinder (Motor) , Plasmaabscheidung , Plasmaspritzen , Reibungskoeffizient , Lagerbuchse , Carbonitrieren , Plasma-CVD , Kurbelwelle , Pleuelstange , Kolbenring , diamantähnlicher Kohlenstoff , Wechselgetriebe , Sicherheitskupplung
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