An Bahnübergängen werden zahlreiche Komponenten verwendet, um Unfälle zu verhindern oder den dabei entstehenden Schaden abzumildern. Solche Komponenten wirken als Barrieren, die das Unfallrisiko reduzieren. In jeder Risikoanalyse wird das Wissen um diese Barrieren benötigt, um die Höhe des verbleibenden Risikos abschätzen zu können. Obwohl das Wissen um die Barrieren oft implizit vorhanden ist, fehlt es an einer systematischen Vorgehensweise, mit der Barrieren im Eisenbahnsystem strukturiert identifiziert werden können. Vorgestellt wird ein Ansatz zur Barrierenidentifikation mit Hilfe der Fehlerbaumanalyse. Die präsentierte Methode wird auf das Beispiel eines Bahnübergangs mit Halbschranken (HS) und Überwachungssignal (US) angewendet, und es werden die dabei identifizierten Barrieren vorgestellt. Eine Fehlerbaumanalyse (FTA) ist eine Top-Down-Analyse zur systematischen Identifizierung aller Kombinationen von Fehlern und Ereignissen, die zu einem bestimmten unerwünschten Ereignis (Top- Ereignis) führen können. Ausgehend vom unerwünschten Ereignis, das die Wurzel des Baums bildet und ganz oben dargestellt wird, werden mögliche Ursachen bestimmt und durch die logischen Verknüpfungen UND beziehungsweise ODER verbunden. Anhand der Fehlerbaumanalyse wurden folgende Barrieren für einen Bahnübergang mit Überwachungssignal identifiziert: gelbe Lichtzeichen, rote Lichtzeichen, Halbschranken, Überwachungssignal, Triebfahrzeugführer (Gefahrenabwehr) und punktförmige Zugbeeinflussung (PZB). Jede diese Barrieren hat ihre eigene Kombination von Bedingungen, die zusammenspielen müssen, um eine Freigabe zu erreichen. Die vorgestellte Methode kann als Hilfsmittel bei der Bestimmung von Risikoreduktionsfaktoren in Risikoanalysen eingesetzt werden. Sie kann genutzt werden, um implizit vorhandenes Wissen explizit zu machen, um die vorhandenen Barrieren im Eisenbahnsystem zu benennen. Dadurch kann der Aufwand bei Risikoanalysen reduziert werden, da einmal erkannte und benannte Barrieren nicht immer wieder neu identifiziert werden müssen. Die vorgestellte Methode kann bei Bedarf noch verfeinert werden: Die identifizierten Barrieren können durch eine genauere Modellierung noch feiner unterteilt werden.

    In railway level crossing systems numerous components are used to prevent accidents or to mitigate the resulting damage. Such components work as barriers that reduce the accident risk. In every risk analysis the knowledge about these barriers is needed to be able to assess the extent of the remaining risk. Even though the knowledge about the barriers often exists implicitly there is a lack of systematic approaches for identifying barriers in the railway system in a structured manner. This article provides an approach that can assist in filling this gap by presenting a method to identify barriers by means of fault tree analysis. The presented method is applied to the example of a level crossing and the barriers identified thereby are presented.


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    Titel :

    Identifikation von Sicherheitsbarrieren am Bahnübergang


    Weitere Titelangaben:

    Identification of safety barriers at a level crossing


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    ZEVrail Glasers Annalen ; 134 , 1/2 ; 38-44


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 4 Bilder, 8 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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