Bei DaimlerChrysler werden seit mehreren Jahren Automobil-Verscheibungen für feststehende Seitenscheiben und Dachanwendungen aus Polycarbonat eingesetzt. Polycarbonat bietet mit seiner im Vergleich zu Glas 50 % geringeren Dichte und der sehr hohen Schlagzähigkeit deutliche Gewichts- und Sicherheitspotenziale. Zudem bietet das Spritzgießen die Möglichkeit, geometrisch sehr komplex geformte Teile hinsichtlich Design als auch hinsichtlich Funktionsintegration auszuführen. Auch unter Kostengesichtspunkten ist Polycarbonat bei großflächigen Dachverscheibungen eine interessante Alternative. Voraussetzung für alle Anwendungen ist eine für das jeweilige Bauteil bzw. Fahrzeug geeignete Beschichtung. Die vergleichsweise empfindliche Oberfläche des PC und die im Vergleich zu Glas deutlich geringere Steifigkeit sind Nachteile, die aber durch Beschichtungen und konstruktive Maßnahmen beherrscht werden können. Zur Erzielung der für Fahrzeugscheiben geforderten Kratzfestigkeit sowie eines ausreichenden UV-Schutzes ist immer auch eine beidseitige Beschichtung der Polycarbonat-Scheiben notwendig. Bei der Herstellung von Kunststoffscheiben hat jeder einzelne Prozessschritt entscheidenden Einfluss auf die Produkteigenschaften und -qualität. Für den Spritzgießprozess muss eine für die Polycarbonatverarbeitung geeignete Plastifiziereinheit eingesetzt werden. Bei der Firma Freeglass wird der überwiegende Anteil der Kunststoffscheiben im 2-Komponenten-Verfahren auf Wendeplatten-Maschinen gefertigt. Bei der Herstellung mit diesem Verfahren ersetzt ein (schwarzer) Dekorrahmen die bei Fahrzeugscheiben übliche Bedruckung. Zunächst wird dazu die transparente (getönte) Scheibe spritzgegossen (erste Komponente), die anschließend mit einem Dekorrahmen hinterspritzt wird (zweite Komponente). Der Dekorrahmen bewirkt eine Versteifung des Kunststoffscheibenmoduls und ermöglicht die Integration von Funktionselementen (z.B. Positionierhilfen, Wassermanagement, Verclipsung zur Karosserie oder von Anbauteilen, z.B. Innenbeleuchtung). Außerdem ermöglicht er Direct Glazing durch Verklebung auf der Schwarzkomponente mit nahezu allen auch bei Glas üblichen Klebesystemen.


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    Titel :

    Automobilverscheibung aus Polycarbonat - Anforderungen der Automobilindustrie und Lösungen


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    18 Seiten, 12 Bilder, 3 Tabellen, 9 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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