Innerhalb der kommenden 12 Monate treten die drei großen deutschen Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen an, den Markt der Super-Luxuslimousinen unter sich aufzuteilen. Den Anfang machte die Edelmarke Maybach von DaimlerChrysler. Die Konzerne versuchen sich gegenseitig mit Superlativen für die millionenschwere Kundschaft zu übertrumpfen. Alle technisch realisierbaren Extrawünsche werden erfüllt. Für die Reichen dieser Welt ist den Autobauern kein Aufwand zu groß. Die oberen Zehntausend gucken nicht aufs Geld, sie kaufen auch in wirtschaftlich schwächeren Zeiten und vor allem werden sie immer mehr. Der Markt für Premiumfahrzeuge ist seit Mitte der Neunzigerjahre um 16.5 % gewachsen. Auch in Zukunft wird das Luxussegment schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Das Geld für die teuren Luxusautomobile ist da. Und davon wollen die jeweiligen Konzerne möglichst viel in ihre Kassen leiten. Ob dies gelingt, hängt davon ab, ob es tatsächlich jedes Jahr mehr als 10000 Kunden gibt, die sich den Luxus nicht nur leisten können sondern auch leisten wollen. Für den Erfolg ist es entscheidend, die Luxusmarke richtig zu positionieren und zu führen. Eine Luxuslimousine symbolisiert gesellschaftlichen Status und finanzielle Potenz und hält die Mitmenschen auf Distanz. Gleichzeitig jedoch muss in der Gesellschaft ein Umfeld der sozialen Akzeptanz des Exzesses und der Verschwendung herrschen. In Westeuropa ist jedoch die soziale Akzeptanz für demonstrativen Luxus im Zuge der Wirtschaftsflaute zurückgegangen. Experten sehen jedoch angesichts der hochgesteckten Absatzziele bis 2008 einen Angebotsüberhang von 20 % bis 25 % auf die Konzerne zukommen.
Kunde König. Luxusautos
Wirtschaftswoche ; 28 ; 42-48
2002
7 Seiten, Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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