Erdverlegte Gashochdruckleitungen werden nach DIN 2413 und DIN 2470 ausgelegt. Das Bemessungskriterium ist der Innendruck. Über die Kesselformel läßt sich die Wanddicke der Leitung mit entsprechender Tragreserve ermitteln. Weitere Beanspruchungen, etwa durch Setzungen, Verkehr, Erdauflast und Schweißeigenspannungen, werden dabei nicht berücksichtigt. Der Einfluß möglicher Belastungskollektive (zusätzliche Biegebeanspruchungen in Axialrichtung) soll durch erneuten Standsicherheitsnachweis bestimmt werden. Gegenüber indirekten Verfahren hat die direkte, zerstörungsfreie, röntgenographische Spannungsermittlung zusätzlich Vorteile hinsichtlich der Meßgenauigkeit und der räumlichen Zuordnung des Meßergebnisses. Das Meßprinzip nutzt die Röntgenstrahlenbeugung am Atomgitter, wobei spannungsbedingten Gitterdehnungen über elastizitätstheoretische Beziehungen die entsprechenden Spannungen zugeordnet werden. Nach kurzer Darstellung des Meßprinzips und der verwendeten mobilen Meßeinrichtung einschließlich ihrer Justierung wird über Erfahrungen beim Einsatz an zwei Gasleitungen berichtet, an denen die Spannungskomponenten in Längs- und in Umfangsrichtung ermittelt wurden. Die erdverlegte Leitung wurde dazu auf 20 m Länge freigelegt, bei der anderen, der oberirdischen Leitung, wurde die Ummantelung entfernt und die Oberfläche handgeschliffen. Gefunden wurden hohe Druckspannungen, die in 0,25 mm Tiefe im wesentlichen abgeklungen waren. (Rozic)
Röntgenographische Spannungsermittlung an einer Erdgasleitung
Stress analysis of natural gas underground pipelines by means of X-ray diffraction analysis
1990
10 Seiten, 4 Bilder, 1 Tabelle
Conference paper
German
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