Das technisch aufwendige Fahrwerk der Vorgängerbaureihe war ein Maßstab für die neu zu entwickelnden Fahrwerkkomponenten der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz. Im Vordergrund der Entwicklung stand der Premiumanspruch in allen Disziplinen. Die bei Entwicklungsbeginn durchgeführten Untersuchungen des Bauraums und Optimierungen durch die Berechnungen der Starrkinematik, Elastokinematik, Bauteilgestaltfestigkeit und Schwingungen führten zu mehreren Vorderachskonzepten. Die beste Erfüllung der Funktionszielsetzung gelang mit einer Vierlenker-Vorderachse, die das bisherige Doppelquerlenker-System ablöst. Die Vorderachse ist eine Hochlenkerachse mit aufgelöstem unterem Lenkerverband. Der obere Dreiecks-Querlenker ist oberhalb des Reifens angeordnet. Den unteren Lenkerverband bildet ein Federlenker und eine Zugstrebe, die karosserieseitig vor der Radmitte angelenkt wird. Erstmalig kommt bei Daimler-Benz in der S-Klasse ein Zahnstangen-Lenkgetriebe zum Einsatz. Dieses ist serienmäßig mit einer Parametrierung, d.h. mit einer über der Geschwindigkeit variierten Handkraft, ausgeführt. Hierbei kommt ein neues Rückwirkprinzip mit sternförmig um den Drehschieber angeordneten Kugeln zur Anwendung, die über eine schiefe Ebene den Rückwirkdruck in das gewünschte Rückwirkmoment umsetzen. Für die Hinterachse wurde das bereits bewährte Prinzip der Raumlenkerachse, die an einem Fahrschemel elastisch gelagert ist, wegen ihrer guten Radführungsqualitäten von der Vorgängerbaureihe übernommen. Anstelle der Größe 235/60 R16, die in der Baureihe 140 verwendet wurde, ist für die Serienbereifung der Sechs- und Achtzylindermodelle die Größe 225/60 R16 festgelegt. Für die Sechszylindermodelle steht serienmäßig ein Aluminium-Schmiedeleichtrad der Dimension 7,5 x 16 und für die Achtzylindermodelle ein Aluminium-Gußrad mit gleichen Abmessungen zur Verfügung. Die zusammen mit drei Systemlieferanten entwickelte Bremsanlage verbindet hohe Leistungsfähigkeit mit deutlich reduzierten Aggregategewichten. Es kommen zunächst zwei unterschiedliche Bremsdimensionierungen zum Einsatz. Der regelbare Bremskraftverstärker verfügt neben den Bremsassistent-Funktionen über einen fein dosierbaren Druckregler.


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    Title :

    Mercedes-Benz S-Klasse. Leicht und agil - Das Fahrwerk


    Additional title:

    Mercedes-Benz S-class. Leightweight and agile - The chassis


    Contributors:
    Jeglitzka, M. (author) / Riedel, H.G. (author) / Wolfsried, S. (author) / Zech, U. (author)

    Published in:

    Motortechnische Zeitschrift ; 59 , Sonderausgabe Die neue S-Klasse ; 142-153


    Publication date :

    1998


    Size :

    9 Seiten, 9 Bilder, 6 Tabellen, 4 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Leicht und agil - Das Fahrwerk

    Jeglitzka, Maximilian | Online Contents | 1998


    Leicht und agil - das Fahrwerk

    Jeglitzka,M. / Riedel,H.G. / Wolfsried,S. et al. | Automotive engineering | 1998


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